Comeniusprojekt und die HHGS ist dabei!
Seit dem Schuljahr 2006/2007 beteiligt sich die HHGS am Comenius-Projekt 1. Es handelt sich
um ein Schulprojekt, das maximal drei Jahre lang dauern kann. Jedes Jahr stellt man erneut
einen Antrag zur Verlängerung. Das Thema, das unsere Schule wählte hieß:
"Erstellen eines Kalenders mit den Festen und Gebräuchen
in den beteiligten Ländern in ihren Landessprachen und Übersetzungen."
Aus der Erfahrung meiner langjährigen Unterrichtspraxis heraus war ich der Überzeugung, dass gerade Themen aus diesem Bereich bei Grundschulkindern vollstes Interesse an anderen Ländern erwecken könnten. Ebenso bestünde damit die Möglichkeit unseren aus vielen Ländern stammenden Schülern gleichzeitig bayerisches Brauchtum zu vermitteln, was wiederum auf einfachste Art ausländische Familien integrieren würde. Die Erfüllung der Vorschriften des vorgegebenen Lehrplanes waren auch gedeckt. Schnell war der vorgeschrieben Antrag bei der zuständigen Behörde über das Kultusministerium gestellt. Unsere Zielvorstellung war im Internet für Interessenten anderer Länder zu lesen, so dass sich europäische Länder, die sich für unser Projekt interessierten, gleich bei uns melden konnten. Man stellte sich gegenseitig vor und bekundete Bereitschaft zusammen arbeiten zu wollen. Das Thema war anscheinend so ansprechend, dass in kürzester Zeit sich sieben Länder bei uns meldeten, uns als Koordinationspartner akzeptierten und sich mit unserem Thema bei ihren nationalen Agenturen anmeldeten. Die Wartezeit bis zum Juni überbrückten wir durch Verschicken von Mails oder Bildern. So lernten wir uns alle gut kennen und schlossen schon auf dem Papier Freundschaft. Die Länder, die diese Hürde schafften, mussten nun noch von der Europäischen Union anerkannt werden (was finanzielle Unterstützung bedeutete). Leider hatten von unseren sieben Partnern nur Österreich und die Slowakei Glück als offizielle Partner anerkannt zu werden. Ein paar unserer inzwischen lieb gewonnenen Freunde entschlossen sich bis zum nächsten offiziellen Termin trotzdem weiter zu machen. Bulgarien, Ungarn, Rumänien und Polen arbeiten mit uns als stille Partner an dem Projekt, innerhalb von drei Jahren ein Kalenderbuch zu erstellen.
Trotzdem im Jahre 2006/07 von unseren sieben Wunschpartnern nur drei offiziell anerkannt worden waren, ließen sich unsere anderen vier Partner nicht entmutigen und beschlossen "still", also ohne offizielle und finanzielle Unterstützung, an unserem Projekt mitzuarbeiten. Im Frühjahr des nächsten Jahres, also Schuljahr 2007/08 standen dann von den drei offiziellen Partnern die Verlängerungen an, um weiter offiziell anerkannt bzw. unterstützt zu werden. Jedoch Anfang März, also kurz vor der Eingabe aller Unterlagen, erteilte uns die österreichische Partnerin eine Absage. Das war bitter für uns, umso mehr, da in ihrer Zwergschule leider kein Ersatzpartner zur Verfügung stand, der eventuell die Kalenderarbeit übernehmen hätte können. Da wir nun die EU - Bedingung "mindestens drei Partnerschulen aus drei verschiedenen EU - Ländern" nicht mehr erfüllten, schien unser so erfolgreich begonnenes Projekt auch die für uns verbliebenen Partner beendet: Der Kalender würde nicht fertig werden, obwohl genügend "stille" Ersatzpartner daran noch arbeiteten. Leider mussten wir uns an die in diesem Jahr neu geschaffene EU - Regel halten, die vorschrieb, dass "ein späterer Einstieg von weiteren Partnern nicht mehr möglich ist", was bedeutete auch einer unseren "stillen" Partnern konnte nicht einspringen.. Für die slowakische und meine Schule bedeutete das Ausscheiden aus diesem Projekt, dass wir unsere Kollegen, die für die Projektlaufzeit ihre Stoffpläne auf diesen Schwerpunkt ausgerichtet hatten, entweder wieder neu motivieren oder letztendlich aufgeben mussten. Der Gedanke an ein zusammen wachsendes Europa litt unter dieser Mehrbelastung erheblich! Ich konnte es keinem Kollegen verdenken, wenn er sich jetzt aus weiteren Aktivitäten für Europa zurückzog. Denn für uns alle bedeutete dieses Projekt eine große Bereicherung in unserem Bemühen, unsere Schüler/innen mit derzeit sogar 8 verschiedenen "Familiensprachen" (= Kinder mit Migrationshintergrund) für ein vereintes Europa zu interessieren. Trotz Einbeziehung aller möglichen, Aussicht versprechenden dienstlichen Stellen gelang es uns nicht im inzwischen "Lebenslanges Lernen" benannten Projekt offiziell einzusteigen. Erfreulich war jedoch, dass unser zweiter offizieller Partner aus der Slowakei sowie unser Schulpartner Ungarn und unser vierter Partner die Türkei trotz allem einstimmig beschlossen in jedem Fall weiter zu machen und wegen der vorgeschrieben Formalien sich nicht entmutigen zu lassen. Auch haben zwar im Laufe des Schuljahres ein paar Projektmitkämpfer ihre Schule gewechselt, jedoch arbeiten sie emsig weiter an unserem Tradition und Brauchtum - Kalendarium. Dieses ist inzwischen schon zu einem ansehnlichen Buch herangewachsen.
Auch im nächsten Schuljahr 2008/09 wird unsere Gruppe, die der damalige Koordinator Deutschland inzwischen alle persönlich kennt, weiter geführt per Emails, mit vielen Fotos, und einem riesigen Idealismus und der Zuversicht den damals im Schuljahr 2006/07 beschlossenem Zeitplan einhalten zu können.
Unsere Partner (* = aktiver Partner)
Deutschland* |
Ungarn* |
Slowakei* |
Türkei (Konja)* |
Österreich |
Türkei (Istanbul) |
Polen |
Bulgarien |
Rumänien |