Aktion "Saubere Stadt Regensburg" am 01.04.2003
Es ist über Regensburg hinaus bekannt, dass die HHGS, im Volksmund "Mauerseglerschule" benannt, sich dem Artenschutz, also der Erhaltung dieser sehr interessanten Vögel verschrieben hat. Damit hat sie sogar zweimal den Umweltpreis der Stadt Regensburg erworben.
Es ist aber nicht so sehr publik, dass in der HHGS schon seit Jahren die Umwelterziehung einen sehr wichtigen Bestandteil der Erziehungsarbeit darstellt. Wo immer es geht- versuchen wir in unserer Erziehungsarbeit den richtigen Umgang mit Müll zu verwirklichen, was vollkommen dem neuen Lehrplan entspricht, welcher Umwelterziehung als eine wesentliche Bildungs- und Erziehungsaufgabe der Grundschulen nennt.
"Abfallvermeidung - Abfalltrennung -Abfallentsorgung"
Für unsere Schüler sind dies keine Fremdworte, sondern den meisten sind diese Begriffe schon in Fleisch und Blut übergegangen. So konnten wir der Bitte des Umweltrerats der Stadt Regensburg, Herrn Dr. Hans-Joachim Hoffmann sofort nachkommen, stellvertretend für alle Regensburger Schulen, uns an der "Reinigungsaktion in Schulen", innerhalb der Großkampagne "Saubere Stadt Regensburg", zu beteiligen.
Zwei Wochen lang sollten wir " täglich unsere Klassenzimmer mit Schaufel und Besen auf Vordermann bringen" (MZ vom 1.4.2003) Damit wollte man keinesfalls anstelle des Reinigungspersonals die Kinder einsetzen, sondern ihnen eher vor Augen führen, dass Sauberkeit, sowie der Umgang mit Abfall ebenfalls wichtige Umweltschutzregeln darstellen.
Bürgermeister Weber eröffnete diese Kampagne am 1.4.2003 mit den Worten: "Wir werden uns in zwei Wochen wieder treffen... und wir werden feststellen, dass durch diese Schulaktion eine ganze Menge Abfall zusammen gekommen ist". Allen Vertretern sämtlicher Klassen der Hans-Herrmann-Grundschule hatte er zum Start eine Kappe der Regensburger Stadt mitgebracht. Dann bewaffnete sich unser "Schul-Bürgermeister" mit einem Besen und legte zusammen mit allen Schülerabordnungen selbst "als Reinigungskraft mit Hand an".
Die Putzkolonne in Aktion |
Presseartikel:
Auch Weber griff zum KehrbesenHans-Herrmann-Schüler putzen ihre eigene Schule
Auftakt zur Aktion "Saubere Stadt"
In den nächsten zwei Wochen begannen wir mit dem Erstellen einer Umweltpräsentation. Damit wollten wir beim zweiten Treffen mit dem Bürgermeister plakativ beweisen, dass vielleicht doch nicht so viel Müll zusammenkommen würde, wie er sich gedacht hatte. Auch konnte man dadurch gleich die Chance nutzen, am Tag der offenen Tür den geladenen Eltern und anderen Gästen zu zeigen, wie wir es in der Schule mit dem Müll und seiner Beseitigung halten und sie vielleicht sogar zum Nachdenken und vor allem zum Mitmachen anregen.
Alle Informationen zu diesem Thema wurden im regulären Unterrichtsgeschehen in diesen zwei Wochen wiederholt, sogleich praktisch umgesetzt und fantasierreich bildnerisch dargestellt unter dem Motto "Unsere Klassenzimmer sind keine Müllhalden, weil wir Müll vermeiden, Müll trennen und Müll richtig entsorgen". Wir hörten und lasen viel über Müll, Müll, Müll!
Hier die Ergebnisse unserer zur Schau gestellten, mit viel Eifer erarbeiteten Ergebnisse und Plakate:
Unser Abfall gehört in die Biotonne, Collage der Klassen 1ab |
Allerlei Müll, Gemeinschaftsarbeit der Klasse 2 |
Die saubere Schultasche, Klasse 3b |
Allerlei über Pausenmüll, Klasse 3a |
Müll entsorgen, aber richtig! Klassen 4ab |
Nach zwei Wochen schwerster Arbeit besuchten uns Schulamtsdirektor Schmidt und Herr Dr. Hoffmann zum zweiten Mal.
Sie wollten überprüfen, ob viel Müll sich bei uns inzwischen gesammelt hatte und schauen, ob Mülli, der in unserem Sekretariat seit ungefähr 10 Jahren einsam saß und dessen Bauch vollgestopft war mit allerlei Unrat vom Schulgelände eventuell eine Mülline bekommen hatte?!
Beide, Vertreter der Stadt und des Schulamtes wurden mit einem Mülllied von James Krüss "Wohin mit dem Müll" empfangen.
2. Was wird aus unser'm Kleide, wenn's nicht mehr passen will? Dann wird aus einem Sonntagskleide Müll, Müll, Müll - Müll, Müll, Müll. |
3. Was wird aus einem Glase, zerbrach einmal sein Siel? Dann wird aus einem feinen Glase Müll, Müll, Müll - Müll, Müll, Müll. |
4. Was wird aus alten Stiefeln, wenn's warm wird im April? Dann wird aus einem Stiefelpaare Müll, Müll, Müll - Müll, Müll, Müll. |
5. Und so geht das stets so weiter, so ohne Sinn und Ziel, dann wird einmal die Erde Müll, Müll, Müll - Müll, Müll, Müll. |
Die HHGS-Schulkinder erweiterten das Lied mit dem Schlachtruf:
"Wir wollen keine Müll-Erde!"
Sofort fiel den beiden Herren die inzwischen gegründete "Pausenhof-Putz-Polizei" (PPP) auf, von weitem schon gut erkennbar durch ihre orangefarbenen, leuchtenden Jacken. Jede Woche wurde und wird in Zukunft eine andere Klasse eingeteilt zwei Schüler ihrer Klasse als PPP abzuordnen. Diese säubern dann den Pausenhof mit langen Zangen vom Müll ihrer Klassenkameraden und passen gleichzeitig auf, dass keiner etwas unkontrolliert wegwirft. Auf Nachfrage der Schulleitung teilte die PPP mit, dass schon viele "Sünder" erwischt worden seien, die dann ihrerseits- unter Aufsicht der PPP- weiter Müll zusammenklauben müssten. Das wäre die beste Methode sie zur richtigen Müllentsorgung zu erziehen.
Dass alle Kinder der Schule eifrig geputzt hatten, konnten die beiden Herren der Putzdokumentation entnehmen: Jedes Kind hatte seinen Klasseneinsatz mit seiner Unterschrift festgehalten.
Als Anerkennung für diese wichtige Arbeit wurde der Schule eine Urkunde, unterschrieben vom OB der Stadt Regensburg überreicht und zusätzlich noch eine Kompostiertonne (die wir noch nicht hatten) gespendet. Alle Schüler und Schülerinnen sind sehr stolz darauf und bedanken sich hierfür herzlich an dieser Stelle.
Auch wurden wir sehr gelobt wegen unseres großen Engagements dem Müll richtig zu Leibe gerückt zu sein. Wir hatten den Müll gezielt entsorgt und es war eigentlich nur noch Papier und Plastik in den Klassenzimmern übrig geblieben. Deswegen schenkten wir unserem Mülli auch seine Mülline, deren hauptsächliche Füllung jedoch nur aus Papier und Plastiktüten bestand. Das war also der Beweis: Zeigt Mülline doch, dass die Schüler und Schülerinnen schon in den letzten Jahren verstanden und umgesetzt hatten, was viele andere noch lernen müssen: Mit Müll richtig umgehen!