Das Öko-Schulprogramm 2008
Am 9.Juli 2009 erhielt die Hans-Herrmann-Grundschule von der Stadt Regensburg, Amt für Schulen einen Brief mit folgendem Inhalt:
Stadt Regensburg, Amt für Schulen | 22.06.2009 |
Sehr geehrte Frau Rektorin Wills,
am Donnerstag, den 9.Juli 2009, um 11.00 Uhr
Mit freundlichen Grüßen |
Mein erster Gedanke : War das ein Versehen? Eventuell ein Irrläufer? Denn wir hatten ja erst im vergangenen Jahr solch einen Brief erhalten. Ich fing an zu spekulieren: Sollte der Brief tatsächlich für uns bestimmt sein, so hieß das für uns, dass wir wieder gewonnen hatten. Der erste Preis konnte es ja nicht wieder sein; denn ihn ein zweites Mal zu gewinnen war eigentlich unwahrscheinlich. Außerdem war von den vergangenen Jahren her bekannt, dass immer der Sieger des ersten Preises die Gestaltung der Preisverleihung ausrichten durfte. Aus der Einladung ins Förderzentrum Hunsrückstraße schloss ich, dass also unsere Nachbarschule, das Förderzentrum, somit den ersten Preis gewonnen haben musste. Kam nun für uns eventuell ein zweiter Platz in Frage? Zwar hatte die Schule ansehnliche Beiträge mit dem wichtigen Bezug zum Rechts- und Umweltamt geschickt.
Aber ob unsere Leistungen und Verdienste dafür ausreichen würden? Egal, welchen Platz wir haben, wir freuen uns in jedem Fall, wieder dabei zu sein.
Da Neugierde bekanntlich nicht einfach zu ignorieren ist und weil das Kollegium ebenso gerne unsere Platzierung wissen wollte, beschloss ich bei Frau Gallo nachzufragen. Jedoch da hatte ich die Rechnung wohl ohne den Wirt gemacht. Sie verriet nichts und meinte nur am Ende des Telefongespräches: "Lassen Sie sich doch mal überraschen, Frau Wills!", sprach's und hängte ein.
Unsere Bewerbungsunterlagen
Nachdem unsere Schule im letzten Jahr den ersten Öko-Schulpreis erhalten hatteerinnerten wir uns sofort an Bürgermeister Gerhard Webers Worte beim Überreichen des ersten Preises in unserer Aula: "Ihr müsst euren Preis nun verteidigen!"
Das schien uns ja gelungen zu sein! Kollegin Grasse hatte für dieses Jahr die Zusammenstellung der gewinnbringenden Unterlagen übernommen. Vor allem ging es hier um verschiedene Beiträge aus Projekten, die während des Schuljahres 2008/09 durchgeführt wurden.
Als erstes musste ein Fragebogen zur Prämierung der durchgeführten Aktivitäten beantwortet werden. Dass wir die Grundvoraussetzungen auch für dieses Jahr einhielten, war für uns nicht nur Ehrensache sondern schon fast Routine. Auch der Einsatz der HHGS- Lehrercrew im täglichen Unterricht bezüglich der Schüler-Manager/innen, Umweltreferate, Exkursionen und noch vieles mehr, war nichts mehr Neues für uns und konnte vielerorts durch die Homepage belegt werden. Wir meldeten also folgende Aktivitäten:
Teilname an den Waldjugendspielen |
Unterrichtsgang zum Zweckverband Müllverwertung Schwandorf |
Wandertag im "Waldtag-Wald" |
Sommerfest unter dem Motto: Die HHGS als Treffpunkt umweltbewussten Handelns |
Sieger beim Ökopreis |
Gestaltung des Pausenhofes im Rahmen von Entente Florale |
Ebenso konnten wir auf die stetige Mithilfe und Unterstützung unseres Hausmeisterehepaars Schwendtner 100%ig bauen, was wir auch in den Bogen eintrugen.
Interessant ist für den Leser vielleicht eine weitere Umwelt-Aktivität unserer Schule, die aber damals nachgemeldet wurde: "Wir wollen unseren Planeten schützen. Was tut ihr dafür?", ausgeschrieben von mit Regensburg befreundeten Stadt Clermont-Ferrand zur Teilnahme all ihrer Städtepartnerschaften in der ganzen Welt. Selbstverständlich ging diese Wettbewerbsausschreibung für Kinder auch nach Regensburg, die sie gleich an die HHGS weiter leitete mit der Bitte da mitzumachen. Und das taten wir auch im Kunstunterricht als auch im Französischunterricht unter der Leitung der Schulleitung.
Eine weitere Umweltkuriosität entstand im Kunstunterricht der 4a und 3b unter den Händen der Rektorin:
Die P A PflanzeGanz plötzlich waren in unseren Schulgängen nicht nur echte Grünpflanzen zu bewundern, sondern auch recht merkwürdige bunte Exemplare. Wir nannten sie PAP-Pflanzen. Der Name hatte nichts- wie man vielleicht aus dem Namen folgern konnte, mit Pappe zu tun. Die Abkürzung erklärte sich aus der Konsistenz der Blüten dieser Pflanze, nämlich Pausenhof-Abfall-Pflanzen. Da diese Art von Pflanzen sich jeden Tag durch die Dinge, die man nach den Pausen fand, vergrößerte, wurden es immer mehr, bis Frau Wills ein Machtwort sprach und allen klar machte, dass grüne, echte, lebendige Pflanzen schöner seien als diese Pausenhof-Abfall-Pflanzen. |
Wir hofften damals durch unseren o.a. Aktivitäten genügend Beispiele aufgezeigt zu haben, um preiswürdig zu sein.
Der Tag der Preisverleihung
Endlich kam der Tag der Preisverteilung und damit die Auflösung der öfter gestellten Frage: Welchen Preis hat denn nun die Hans-Herrmann-Grundschule gewonnen? Das Sonderpädagogische Förderzentrum an der Hunsrückstraße hatte als Sieger das Programm gestaltet und die Bemerkung des Rektors zu Frau Wills, spitzbübisch lächelnd "Na, Kollegin, Du machst es richtig: Die anderen die Arbeit verrichten lassen und selber abrahmen" konnte Frau Wills nicht mehr klären, da die Feier mit dem Lied der Klassen 1-4 "Unsere Umwelt" nach dem Eintreffen des Schulbürgermeisters gleich anfing.
Dem folgte die Begrüßung durch den Schulleiter des Sonderpädagogischen Förderzentrums sowie das "cool" vorgetragene Gedicht von Marco aus der 3. Klasse "Umweltschutz mit Augen, Ohren, Herz und Mund".
Marco |
Der Gastgeber |
Endlich kam der Programmpunkt mit der Ansprache durch Bürgermeister Gerhard Weber mit der gleichzeitigen Preisverleihung. Wir groß war aber das Erstaunen (und somit die Lösung des rätselhaften Ausspruchs von Herrn Schleicher) als die Leiterin der HHGS aufgerufen wurde, um beglückwünscht zu werden für den ersten Preis. Frau Gallo vom Amt für Schulen meinte später: "Jetzt wissen Sie Frau Wills warum ich nichts verraten habe. Ich wollte Sie noch vor Ihrer Pensionierung endlich mal sprachlos sehen!". Das war ihr auch gelungen.
Die Redner |
Denn nach einem Jahr nochmals den ersten Preis zu gewinnen, damit hatte die Rektorin wirklich nicht gerechnet. Die weisen Worte von Bürgermeister Weber bei der Ökopreisverleihung 2008 waren also Realität geworden: Wir hatten tatsächlich den damaligen Preis erfolgreich verteidigt. Ein bisschen Leid taten mir unsere Gastgeber, die mit ihrem Beitrag wirklich gleichwertig den ersten Preis verdient hätten. Der dritte Preis ging an die Von-der-Tann-Schule, die ebenfalls sich viel Mühe gemacht hatte mit ihrem Beitrag.
Die Preisträger |
Dass sich alle Lehrkräfte und der Hausmeister der HHGS ganz toll darüber freuten, kann man auf den Fotos erkennen. Der Müll-Rap der dritten und vierten Klassen unseres Gastgebers lockerte den Festablauf ein wenig auf und gab auch dem Vorstandsvorsitzenden der REWAG Herrn Norbert Breidenbach die Möglichkeit ein paar Grußworte und erklärende Worte an die eingeladenen Gäste zu richten.
Die HHGS'ler |
und die Rap-Sänger |
Der Höhepunkt des Preisverleihungsprogramms war aber unbestritten die Mülleniums- Modenschau der Klassen 1-4. Hier wurde allen klar, mit welchem Ideenreichtum die Schüler, fachmännisch unterstützt von ihrer Lehrerin Frau Weininger, als Schneider -und Ideenhilfe, aus Müll die tollsten Garderobenmodelle geschaffen werden konnten.
Und so konnten alle mit einstimmen in das Donikkl-Lied "So ein schöner Tag" und die Preisverleihung singend und fröhlich beenden.
Nach diesem Augen- und Ohrenschmaus ließen sich am Ende der Veranstaltung noch einmal alle Teilnehmer stolz vom Pressefotografen ablichten und begaben sich dann anschließend zum vorbereiteten Schmausen am Kalten Buffet.
Alle freuen sich über den Sieg |