Einige persönliche Worte und Erklärungen der Verfasserin
zum Erhalt ihrer Erinnerungen an der Hans-Herrmann-Grundschule
während ihrer Dienstzeit von 1997 bis 1. August 2009
Jeder, der diese Seite aufschlägt, wird sich wundern, warum eine Schulchronik sich nicht auf der Seite der genannten Schule befindet, sondern auf einer Seite der "Erinnerung". Die Frage ist nicht leicht zu beantworten. Aber vielleicht hilft ein Versuch von mir, dies zu erklären.
Seit meiner Tätigkeit als stellvertretende Schulleitung in der Hans-Herrmann-Grundschule, bemühte ich mich, schöne Augenblicke im Schulgeschehen festzuhalten, sei es fotografisch, künstlerisch gestaltend oder in Form von kleinen Geschichten, die ich dann an Ausstellungstafeln im Gang der Schule öffentlich aushängte.
Ab 1997, durch die Möglichkeit des PC-Einsatzes mit all seinen Möglichkeiten, beschloss ich, eine Schul-Homepage anzulegen, um auf diese Weise die Schule auch nach außen zu öffnen und den Eltern unserer Schule zu zeigen, wie ihre Kinder den Vormittag in unserer Schule verbrachten.
Im Laufe der folgenden Jahre gelang es mir, diese Art der Öffentlichkeitsarbeit nicht nur auf die Kinder, sondern auch auf die Kollegen zu übertragen und sie davon zu überzeugen, welche unglaubliche Motivation ein selbst geschriebener, gleichzeitig veröffentlichter Beitrag über Klassenevents, Malwettbewerbe, Schulpartnerschaftsaustausche etc. bei all unseren Schülern hervorrief. Sie malten, sangen, schrieben Aufsätze oder arbeiteten nicht, "weil es halt im Lehrplan so Vorschrift war und es der Lehrer wollte", sondern weil man damit seine eigenen Gedanken einem breiten Publikum wie ein Journalist in der Zeitung darbieten und zeigen konnte, was "man drauf" hatte. Auf die Schulhomepage "zu kommen" war umso begehrter, weil auf diese Weise Verwandten oder Bekannten die eigene Leistung durch das Internet zugänglich gemacht werden konnte, was besonders Kinder aus den verschiedensten Herkunftsländern als Internetpost für ihre Omas und Opas ausnutzten.
So begann ungefähr ab 1998 die Hans-Herrmann-Grundschulhomepage zu entstehen, die ich dann bis zur Beendigung meines Schuldienstes im Juli 2009 als inzwischen verantwortliche Rektorin führte.
Über die Weiterführung der Schulhomepage machte ich mir keine Gedanken, ging ich doch davon aus, dass - wie bei den meisten Grundschulen - nach einem Führungswechsel sowie Abgabe aller offiziellen Übergabeverhandlungen die neue Schulleitung die seit Jahren geführte Homepage einfach als Chronik von 1997 bis 2009 in ihre neue Schulpage einfügen würde.
Im Oktober trafen sich alle an der alten bzw. neuen Homepage arbeitenden Kollegen mit dem vom Schulverwaltungsamt zuständigen EDV-Leiter und besprachen Grundlegendes, wie z.B. Abheftung als Chronik, Löschen verschiedener, nicht mehr relevanter Dinge, selbstverständliches "Einfrieren" der Texte... Es wurde ein Protokoll darüber verfasst und eine für alle - wie ich meinte - zufriedenstellende Lösung gefunden.
Anfang Dezember wurde ich durch die Löschung der gesamten, bisherigen - nennen wir es mal Chronik-Homepage - überrascht. Klärende Gespräche brachten im Laufe des kommenden Schuljahres keinerlei Lösung, obwohl ich darauf drängte, um endlich abschließen und meine Pension genießen zu können.
Da ich in dem Schulsprengel wohne und oft Schüler, deren Eltern oder auch frühere Kollegen traf, war es gar nicht zu vermeiden, dass ich deren Fragen " warum ich bei meinem Ausscheiden auch die bisherige Homepage mitgenommen hätte" beantworten musste. Auch die immer wiederkehrende Aussage betreffs "meiner" Schulhomepage bedurfte stets einer Erklärung, ebenso die unsichere Zukunft der bislang geführten Schul-Chronik. Besonders bei der Jubiläumsfeier zum 50jährigen Bestehen der Hans-Herrmann-Volksschule wurde dies ersichtlich.
Ich versuchte also allen zu erklären, dass es sich nicht um meine Homepage handelt, sondern um die der Hans-Herrmann-Grundschule. Ich sei nur in meiner Funktion als Schulleitung der dafür verantwortliche Ansprechpartner gewesen. Daran gearbeitet, sie gestaltet, belebt und Beiträge geliefert, alles in allem sie "am Leben gehalten", unter meiner Lenkung und Beratung, aber hätte fast mein gesamtes Kollegium, deren Klassen bzw. SchülerInnen, deren Eltern, die ehrenamtlichen Helfer, Referenten und Leiter von Vereinen, die uns auf unsere Einladungen hin besuchten.
Selbstverständlich lieferte ich ebenfalls, sozusagen als Vorbild, von meinen im Unterricht stattfindenden Unterrichtsevents und von meinen Schülern Beiträge ab.
Weiterhin klärte ich auf, dass nicht ich derjenige war, der sie gelöscht hatte und dass ich gegen den Willen der neuen Schulleitung machtlos wäre zu handeln.
Aus diesen o.a. Gründen fühlte und fühle ich mich immer noch verpflichtet, für all diese Menschen das auch von mir erwünschte Ziel zu erreichen, die Schulchronik-Homepage wieder für alle zugänglich ins Internet zu stellen.
Wie soll ich diesen Menschen gegenüber treten, wenn sie die Schulzeit ihrer Kinder, ihrer Unternehmungen etc. in der über zehn Jahre bestehenden Chronik nicht mehr nachlesen können? Ins Stadtarchiv, wo eine DVD- Ausgabe liegt, zu gehen und sich dort zu informieren, ist ja wohl nicht der normale Weg!
Ebenfalls reagierte ich auf die Bitten meiner früheren Eltern, etwas zu unternehmen, indem ich immer wieder bei der neuen Schulleitung nachfragte, wie man den jetzigen Zustand vielleicht doch noch zufriedenstellend ändern könne bzw. ich bat sie oft genug, mir endlich mitzuteilen, was auf der Chronik verändert oder weggelassen werden solle, um die Situation zu verändern. Außer dem Löschen des Gästebuches hörte ich nichts.
Als dann nach fast einem Jahr der Pause, zu Schuljahresende mir überraschend mitgeteilt wurde, dass sowieso nicht daran gedacht sei, die Chronik jemals auf die neue Schulhomepage zu geben, war mir klar, dass ich handeln musste.
Das Ergebnis ist jetzt hier nachzulesen unter http://www.hhgs-erinnerungen.de/
Das sind Erinnerungen
- an die Schulhausausgestaltung zur damaligen Zeit, einzelne Klassen ab 2001 mit ihren Lehrern und Beiträgen, Angebote interessanter Arbeitsgemeinschaften, Fremdsprachen und Schulpartnerschaften mit Ungarn und Frankreich, unzählige jedes Jahr wiederkehrende Schulevents und Aktionen zur Gewaltprävention.
- an alle Kollegen, Mitarbeiter, Eltern und Elternbeirat, Studenten, Freunde, die daran jahrelang fleißig, selbstlos und meist ohne Beachtung ihrer Freizeit mitgearbeitet und entwickelnd gewirkt haben;
- und ein kleines, nachträgliches "Vergelt's Gott für alle Mühen" von ihrer Rektorin a.D. bei der Einrichtung und Unterstützung der früheren Homepage, umgewandelt zur jetzigen Schulchronik von 1997 bis 1. August 2009.
Mit herzlichem Gruß und den besten Wünschen an alle Beteiligten
Arlet Wills, Rektorin a.D.