Samstag, 20.6.2009

Am Samstag haben die deutschen Schüler bekanntlich keine Schule. Es wäre deshalb etwas schwierig sie in die Schule zu bitten. Deswegen durften die ungarischen Schüler auch ausschlafen, ausgiebig frühstücken und dann erst unsere Schule genau inspizieren. Hatten sie doch am Vortag nur die Große Aula gesehen, die eigentlich aber nicht zu unserer Grundschule gehört, die wir aber auf Anfrage mitbenützen dürfen. Heute durften sie den gesamten Grundschulkomplex erkunden. Und da gab's schon einiges zu sehen, was andere Schulen nicht vorweisen können, z.B. die Glasvitrine in der Kleinen Aula. In ihr wird ein Originalstein vom Regensburger Dom aufbewahrt mit Werkzeugen der Steinbearbeitung aus der damaligen Zeit. Im Untergeschoß besichtigten sie unsere Bildergalerie mit Zusammenstellungen verschiedener Austausche. Neugierige durften selbstverständlich Fragen stellen. Als dann einige den ersten Austausch mit ihrer Roten Schule entdeckten, war die Freude groß und es dauerte selbstverständlich bei diesem Bild etwas länger, um alle Fragen zu beantworten.

Danach wurden genaustens alle übrigen Räume begutachtet und festgestellt, dass alle unterschiedlich und sehr individuell gestaltet seien, eben entsprechend des persönlichen Geschmacks der jeweiligen Klasse. Selbstverständlich machte ich alle auch auf unsere einmaligen, wunderschönen Wandbilder des berühmten Regensburger Malers Willi Ulfig aufmerksam. Manche Abbildungen wurden etwas genauer den Malbegeisterten erklärt.. Eigentlich hatten wir vorgesehen den Schülern die neu gemalten Spiele auf unserem Pausenhof nach einer kurzen Einführung durchspielen zu lassen. Jedoch hatten manche schon meine Bastelbögen verschiedener deutscher Hausarten gesehen und das interessierte sie anscheinend mehr. Also verschoben wir die Spiele auf einen anderen Tag und widmeten uns den Bastelbögen der Mittelbayerischen Zeitung. Das Anmalen war ja nicht so schwer und machte Spaß. Aber die Bastelanleitungen zu verstehen erwies sich trotz Erklärung der Lehrkräfte, nicht leicht umzusetzen. Ein typisches Bauernhofmodell zu erstellen brachte die meisten sehr ins Schwitzen.

Basteln Basteln

Nachdem alle bis Mittag eifrigst daran gearbeitet hatten, beschloss man sie am nächsten Tag fertig zu gestalten. Nach so anstrengender Arbeit meldete sich bei vielen der Hunger. Heute stand "ungarischer Eintopf" auf dem Programm. Bepackt mit Kochtöpfen und allem, was dazu gehört, hatte unsere Klassenelternsprechern vom Elternbeirat Frau Tepfenhart sich zur Verfügung gestellt, an diesem Tag das Essen zuzubereiten. Nach anfänglichem Misstrauen beim Austeilen kann nur berichtet werden, dass nichts, aber auch gar nichts von dem Gulasch im Suppentopf übrig blieb! Das spricht ja wohl für die Kochkunst unserer sogar ungarisch sprechenden Köchin! Vielen Dank nochmals an dieser Stelle und ein ausgesprochenes Bedauern, dass es dieses Gericht nur einmal gab!

Essen Essen

Danach bastelten wir noch etwas weiter, bis es Zeit war sich zum Bus zu begeben und am Grieser Steg die HHGS- Schüler der Traditionsgruppe zu treffen. Pünktlich waren wir alle da, aber so sehr wir auch auf die Traditionsgruppe warteten, bis auf drei Kinder kamen keine mehr. Woran es letztendlich lag, wussten wir nicht und so begaben sich alle, die am Treffpunkt waren, zur Festbühne. Dort stand schon Herr Tahedl, den die ungarischen Kinder ja schon vom ersten Begrüßungstag her kannten. Er kündigte nach einigen anderen Darbietungen auch unsere deutschen sowie ungarischen Schüler an, die ja mit ihm einen Tanz eingeübt hatten. Jedoch verließ unsere Gäste, die mit großen Augen alle Vorführungen verfolgt hatten, der Mut und sie trauten sich leider nicht mehr auf die Bühne. Aber unsere drei Grundschüler kannten überhaupt kein Lampenfieber und tanzten munter und mutig mit.

Tanzankündigung Traditionsgruppe Tanz

Doch unsere Gäste amüsierten sich trotzdem, wie man aus den Bildern ersehen kann. Ja es wagte die eine oder andere Ungarin sogar noch ein bayerisches Tänzchen! Der Nachmittag verging leider zu schnell und alle mussten nach Hause.

Steg Steg Steg Steg

Das letzte Comeniustreffen

Der Tag war jedoch noch nicht für die Erwachsenen vorbei. Denn am späten Abend war das Abschlusstreffen aller Comeniusteilnehmer in Karlstein angesetzt. An diesem Abend sollte neben geselligem Beisammensein der deutschen und ungarischen Lehrer auch der endgültige Abschluss unserer dreijährigen Comeniusarbeit stattfinden. Die Mitarbeiterinnen Marianna und Ayse waren ja schon da, jedoch mussten wir auf den slowakischen Partner verzichten. Daniel sagte kurzfristig wegen Terminschwierigkeiten ab. Das tat uns sehr, sehr Leid, aber wir konnten es nicht ändern. Denn die Chance, alle, auch die entferntesten Teilnehmer gemeinsam an einem Ort zu versammeln war schon aus finanziellen Gründen schwierig genug!

Die ungarischen Kollegen hatten ihren Schülern erlaubt noch ein wenig länger als normal aufzubleiben und in dem netten Hausmeister des Camps einen zusätzlichen Hüter gefunden. So musste immer nur eine Betreuerin bei den Kindern bleiben, während die anderen unbeschwert an unserem kleinen Fest teilnehmen konnten. Nach und nach trafen auch die Kollegen der HHGS ein, beladen mit bayerischen Spezialitäten, die sie zu Hause für diesen Abend vorbereitet hatten. Auch fürs Trinken war gesorgt und der Tisch war hübsch eingedeckt worden. Das kleine Comeniusfest konnte beginnen und alle warteten auf die Dinge die da kommen würden.

Eva Susanna Kollegen

Die Koordinatorin des Comeniusprojektes innerhalb drei Jahren , ließ es sich nicht nehmen, allen Zuhörern kurz einen Überblick über die lange und nicht immer unproblematische Zeit zu geben. Zuerst bedauerte sie, dass Daniel aus der Slowakei, den die meisten ja schon vom ersten Treffen im ersten Comeniusjahr kannten, nicht dabei sein konnte. Er hatte wirklich immer zuverlässig seine gut ausgearbeiteten Beiträge pünktlichst gemailt. Vielleicht sehen wir ihn ja wieder, wenn er im nächsten Jahr mit seiner Klasse eine Donaufahrt plant.

Comeniusrede Comeniusheft

Ebenso erfuhren alle Anwesenden, dass Deutschland, Österreich und die Slowakei - im ersten Jahr mit finanzieller Unterstützung - mit Rumänien, Bulgarien und die Türkei gemeinsam das Projekt angefangen hatten. Als wir alle dann im zweiten Jahr verlängern wollten, sprang eine Woche vor dem anberaumten Termin Österreich ab und wir hatten keinerlei Möglichkeit mehr so schnell einen offiziellen Partner zu finden. Daraufhin verließ unsere inoffiziellen Partner der Mut weiterhin ohne finanzielle Hilfe mitzumachen. Um das angefangene Werk vollenden zu können, fragten wir bei Ungarn und der Türkei an, ob sie sich entschließen könnten.. Und sie stimmten zu. Von da ab arbeiteten vier Länder mittels Emails an einem Geheft, das nach der Fertigstellung 176 Seiten umfasste und pünktlich zum Besuch unserer ungarischen Gäste fertig aus der Druckpresse kam. Das Werk wurde allen kurz vorgestellt. Jeder der beteiligten Länder erhielt von der Rektorin als Anerkennung für ihr Durchhaltevermögen und die damit verbundene enorme Arbeitsbelastung einen großen Pack der fertigen, eindrucksvollen Gehefte für ihre Schule. Danach ergriff unsere ungarische Partnerin Marianna das Wort.

Marianna Geschenke

Besonders erfreut war dabei Herr Wills, denn sie bedachte ihn mit einem Extrageschenk, einem typischen Getränk aus Ungarn. Natürlich durfte auch Ayse nicht leer ausgehen und sie freute sich ebenso wie Frau Wills über ein wunderbares Buch, das ihr von ungarischen Künstlern (zu denen Marianna auch gehörte) wunderschöne Fotos vermittelte.

Marianna Ayse

Nach den vielen Reden , Austausch von Geschenken und Umarmungen , erhob man das Glas auf weitere Freundschaft und auf das gute Gelingen unseres gemeinsamen Geheftes. Auch auf Daniel stießen wir an und wünschten ihm weiterhin alles, alles Gute!

Anstoßen

Daraufhin widmete sich jeder den einladenden Gerichten, die wir so lange nur betrachtet hatten, aber deren Duft stets verlockend um unsere Nasen zog.

Geschenke

Unser kleines Fest dauerte noch ein wenig, denn wir hatten ja am Sonntag keine Schule und konnten ausschlafen!

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Stand: 02.01.2011 22:00
HHGS
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