Freitag, 19.06.2009
Pünktlich erschienen die ungarischen Gäste bei uns in der Großen Aula zur Begrüßungszeremonie der HHGS. Alle unsere Klassen waren hier versammelt und wollten ungeduldig den ungarischen Kindern ihre einstudierten Lieder vortragen. Die ersten Klassen begannen mit einem afrikanischen Lied.
Mit frischer Kehle sangen die beiden zweiten Klassen den allbekannten Gruß "Ich will Dich begrüßen, weil ich Dich gern mag...".
Die dritten Klassen hatten tagelang an einem Willkommensschild gebastelt und trugen dazu ein Gedicht vor.
Und nach so viel Gesang meinten die Viertklässler, dass unbedingt ein mit Stadtrat Tahedl eingeübter Tanz am Platz beeindruckend wäre. Selbstverständlich sangen sie Bayerisch. Das Ungarn - wie könnte es anders sein- verstanden nicht viel und mussten sich danach den Sinn erklären lassen.
Aber auch die Ungarn hatten sich vorbereitet. Als erstes trat ihr Flötenspieler auf und innerhalb kürzester Zeit war es mucksmäuschenstill. Alle lauschten begeistert seinem virtuosem Flötenspiel. Dem folgten von zwei verschiedenen Gitarrenspielern mitreißende Melodien, die manch einen zum Tanzen anregte.
Aber bevor es dazu kam, wechselten noch kleine Herzbriefchen von den deutschen Schülern zu den ungarischen . Eine reizende Idee, die alle bezauberte und unseren ungarischen Schüler erst einmal zum genauen Lesen animierte. Zum Abschluss des musikalischen Programms sangen alle ungarischen Kinder noch ein deutsches Lied vor und auf ging's zum Tanz. Herr Tahedl spielte auf, die Drittklässler holten sich einen Tanzpartner. Nach einer kurzen Einführung mithilfe der ungarischen Lehrer, dauerte es nicht lange und alle tanzten miteinander einen einfachen, aber schwungvollen Reigen.
Da Tanzen zwar Spaß macht, aber auch anstrengend ist, brauchten alle eine Verschnaufpause. Diese nutzte Ayse aus der Türkei aus und hielt in fließendem Deutsch (sie wuchs in Deutschland auf und lebt jetzt aber in Konja) eine kleine Rede. Sie hatte uns einen typischen Gegenstand mitgebracht, der unserer Schule Glück bringen sollte. Er hängt jetzt im Sekretariat und achtet darauf, dass keinem Besucher dieser Schule etwas passiert.
Aber auch die Ungarn verteilten Geschenke, nämlich ein interessantes Buch. Jeder wird sich jetzt wundern und sagen: Aber wir lernen doch nicht Ungarisch! Keine Angst, sie haben das Märchenbüchlein in zwei Sprachen geschrieben und deswegen können auch wir es lesen! Und damit nicht genug: Auch sie wünschten mit einem von Marianna angefertigten Haussegensspruch auf einer Tontafel unserer Schule alles, alles Gute und Beste. Den Spruch, in deutscher Sprache, las Frau Wills gleich vor.
Nach diesem beeindruckenden Programm war es Zeit in die Klassen zum gemeinsamen Spielen zu gehen. Es gab mehrere Möglichkeiten, wie man aus den Fotos ersehen kann. Und nicht immer handelte es sich um Geschicklichkeit, auch mathematisches Denken in spielerischer Form war gefragt!
Bald war es Zeit sich von den eben kennen gelernten Freunden zu trennen. Die Schule war aus, unsere Kinder wurden zu Hause erwartet, die ungarischen Kinder an den fertig gedeckten Tischen in der Kleinen Aula. Es sollte Spaghetti Bolognese geben und schon manchem knurrte der Magen. Wir warteten und warteten, aber es gab keine Spaghettis. Als wir uns bei der vorgesehenen Köchin dann nach dem Verbleib erkundigten, kam heraus, dass sie den Termin vergessen hatte. Blitzartig mussten wir nun umdisponieren und - wie könnte es anders sein - wir gingen zu Mac Donald und ich glaube, dass die Gäste es nicht bereuten.
Jedoch hatte sich das Programm inzwischen zeitlich so verschoben, dass von unserem vorgesehenen Nachmittagsprogramm keine Rede mehr war, d.h. nicht mehr alles gemacht werden konnte. Die kleinen Ungarn erfuhren zwar, welcher Vogel bei uns im Sommer wohnte; weiterhin durften sie auch ihr etwas unordentliches Nest angucken und sogar noch diesen Vogel in der Hand halten.
Besonderen Spaß machte es ihnen auf unserer WebCam im Nest die brütende Frau Martinet zu beobachten.
Da auch noch im PC-Zimmer auf den Monitoren die WebCam aufgeschlagen war und man dort sogar beide Mauerseglerfamilien beobachten konnte, waren sie von dort gar nicht mehr weg zu bekommen. Deswegen gab Frau Wills kurzerhand ihnen den Mauerseglermobile-Bastelbogen mit ins Camp, um ihn dort, nach dem Abendessen vielleicht fertig zu stellen. Damit waren alle einverstanden und so war Zeit zum Bus zu laufen und heim zu fahren.
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