Sonntag, 24.06.: Der dritte Tag

Besuch des Regensburger Museums

Eintrittskarte

Am nächsten Tag trafen wir uns vor dem Regensburger Museum. Unsere Ungarn sollten nicht nur das moderne sondern auch das alte Regensburg kennen lernen. Deswegen hatten wir für den Sonntag, dieses Mal ohne die deutschen Kinder, die diesen Unterrichtsgang schon gemacht hatten, einen Museumsbesuch vorbereitet.

Dort konnten die ungarischen Kinder vor Ort sehen, wie die Römer in unserer Stadt lebten, wie sie sich ihre Häuser kommod einrichteten und auch die Wände kunstreich bemalen.

Hütte Nische

Wir erfuhren an diesem Ort was sie gerne aßen und wie sie sich kleideten. In den Vitrinen sahen wir im Original in Regensburg gefundene Anstecknadeln, Gürtelbeschläge und allerlei kunstvolle Spangen, mit denen die Römer ihre Kleidung zusammenhielten bzw. verzierten. Fasziniert blieben die ungarischen Schüler auch vor den alten, in Regensburg ausgegrabenen Glasgefäßen stehen. Sie erfuhren, dass die einheimische, damalige Bevölkerung solch römisches Gebrauchsgut nicht kannte, aber schnell den Nutzen herausfand und flink diese Erzeugnisse gegen Lebensmittel oder Felle eintauschte.

Besonders hatte es den Schülern der erst vor 7 Jahren gefundene Goldmünzenschatz aus einem Regensburger Haus angetan. Vielleicht träumten manche davon auch solch einen Goldschatz zu finden?! So leid es mir tat, ich musste ihnen gleich sagen, dass man solch einen Fund leider, leider nicht behalten darf, sondern abgeben muss. Schade, dass ich die Gesichter der enttäuschten Schüler nicht fotografiert hatte, sie sprachen Bände!

Außerdem begegneten sie verschiedenen Kennzeichen des römischen Militärs, wie Angriffswaffen in Form von großen Lanzen, tödlichen Schleuderwaffen, Kurzschwertern. Auch metallbeschlagene Schilder und Helme. waren ausgestellt und die Kinder wussten gar nicht wo sie zuerst hinschauen sollten. So etwas - so versicherte mir die Lehrerinnen- gab es in Budapest nicht zu sehen.

Wenn man nun schon einmal im Museum ist, dann schaut man sich auch noch weitere Räume an, die zwar nichts mit den Römern gemein hatten, jedoch auch sehr interessant erschienen.

Besonders gefiel den kleinen Ungarn die Nachbildung des Domes. Die dazu gehörige Erklärung konnten sie selbst lesen, bzw. von mir in vereinfachter Form hören.

Dom Dom Dom

Ebenso begeistert waren sie von der Abbildung der Steinernen Brücke, deren Sage vom Dombaumeister und dem Teufel sie von mir schon am ersten Tag in Regensburg erzählt bekommen hatten.

Besuch des Regensburger Bürgerfestes

Schotten

Nach diesem vormittäglichen Geschichtsunterricht durchstreiften wir noch ein wenig die Altstadt. So ein Bürgerfest erlebten die ungarischen Schüler auch nicht alle Tage. Sie wollten ebenfalls ein wenig vom "Europa zu Gast in Regensburg" oder Abgeordnete der Regensburger Partnerstädte sehen.. Wir begegneten zwar nicht den mir bekannten Gästen aus Clermont-Ferrand oder der ungarischen Vertretung aus Budavar, aber wir trafen am Domplatz auf das Dudelsackorchester aus Aberdeen.

Als ich sie sah, sagte ich zu meinen Schülern: "Also hier seht ihr Schotten aus Aberdeen und Ungarn aus Budapest gleichzeitig an einem Ort ", als sich ein neben mir stehender Herr empört umdrehte und meinte: "Die da vorne stehen sind Schotten, aber keine Ungarn, gnädige Frau!" Ich lachte dem verdutzten Herrn geradewegs ins Gesicht und erklärte ihm, dass ich wohl aber sehr viele Ungarn aus Budapest sähe, nämlich meine Schüler und Schülerinnen aus Budapest, die alle neben mir stünden und Gäste unserer Hans-Herrmann-GS wären.

Daraufhin sagte der Herr nichts mehr. Allmählich meldete sich der Hunger. Ein kurzer Blick auf die Donau. und weiter ging's am Seitenarm der Donau längs, hinunter zum Würstelstand der Alten Linde, wo wir schon erwartet wurden.

Ufer Koch

Der Würstelbratkoch hatte blitzschnell unsere 25 Semmeln mit den Original Regensburger Bratwürsten parat und freute sich über den Appetit unserer Gäste.

Anfangs etwas skeptisch, dann aber umso begeisterter, putzten unsere Gäste die altbekannte Regensburger Bratwurst weg, um dann gemeinsam mit uns über StadtamHof Richtung Bus zurückzukehren.

skeptisch Essen

Den Nachmittag hatten sie zur freien Verfügung und - wie sie am nächsten Tag erzählten - bummelten sie noch eine ganze Weile durch die alten Gassen und über die bunten Plätze unserer Welterbestadt.

Am Abend erwartete sie in Karlstein ein leckerer Schweinebraten mit Knödel, was ihnen sehr sehr mundete. Marianna erzählte mir, dass sie an diesem Tag mit diesen Bürgerfesteindrücken gar nicht so leicht ins Bett zu bringen waren!

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Stand: 02.01.2011 22:00
HHGS
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