Die Hinreise
Eine etwas anders geplante Bahnreise
Der erste Zugwechsel erfolgte in München am Hauptbahnhof und im Eiltempo liefen alle von Gleis 23 zum Holzkirchner Bahnhof. Zugbewanderte Leute wissen, dass dieser am anderen Ende des Münchner Bahnhofes liegt. Wir schafften es lässig und fuhren 00.32 ab nach München-Pasing. Dort galt es überraschenderweise mehr als 57 Minuten auszuharren bis zum Anschlusszug, da dieser ca. eine Stunde Verspätung auf der Anzeigetafel aufwies.
Herr Wills spricht den Kleinen Mut zu |
Die Großen nehmen das Warten etwas gelassener |
Nach fast zwei Stunden des Wartens, auf einem zugigen und einsamen Bahnsteig, nur noch in Gegenwart eines hemdsärmeligen, völlig in weiß gekleideten, sehr sehr blass wirkenden Mitreisenden, vergnügten sich unsere Kinder mit "Fangerles" und Hüpf-Spielen jeglicher Art sowie gegenseitigem Witze erzählen. Endlich fuhr der heiß ersehnte, berühmt berüchtigte Orient-Express ein und wir setzten unsere Reise gen Frankreich auf guten, reservierten Liegeplätzen fort. Morgens um 7.55 landeten wir dann in Straßburg. Wir wussten, dass nur 9 Minuten zum Umsteigen vorhanden waren und wir beschlossen diesmal unseren Umsteigrekord aufzustellen. Frau Hutterer von der HHS stoppte die Zeit und wahrlich: Wir benötigten zum Gleiswechsel nur 2 Minuten und 16 Sekunden. Das half uns aber nichts, denn in dem Augenblick, als wir die letzte Treppe heraufkamen, setzte sich der Anschlusszug in Bewegung, ungeachtet dessen, dass Herr Wills noch versuchte ihn zu erwischen. Gott sei Dank ließ er davon ab und schaute etwas verzweifelt dem den Bahnhof verlassenden Zug nach. Der Zug mit den reservierten Plätzen war weg. Jedoch nach langem Verhandeln, bei dem uns Julie, eine allen Schülern vom letzten Sommerfest und Franzosenaustausch bekannte Französin, sehr behilflich war, bekamen wir von einem sehr netten frz. Bahnbeamten kostenlos neue Reservierungen für den nächsten Zug nach Marseille. Diese waren zwar im Zug wild verteilt, jedoch vorhanden. Um 13.46 kamen wir in Lyon an und warteten dort auf den Anschlusszug nach Clermont-Ferrand; inzwischen telefonierten wir das Mittagessen in der Kantine der Victor-Duruy-École ab. Schade, denn Anni hätte uns - wie immer- sicherlich etwas sehr Leckeres zur Verfügung gestellt. Außerdem konnten wir jetzt nicht mehr mit unseren Partnerfreunden der Deutsch - AG Victor Duruy kontakten, da diese um 16.30 Schule aus hatten. Ab 14.18 genossen wir die Bahnfahrt im wahrsten Sinn des Wortes in vollen Zügen: Der Zug war brechend voll und wir Erwachsenen mussten fast die ganze Fahrt über stehen. Als wir dann endlich in CF ankamen, erwarteten uns schon Monsieur Quenot und Gala Romanov- Renaud von der Mission des Relations Internationales sowie Frau Wills Junior, um uns alle Gepäckstücke abzunehmen und uns somit unbeschwerter zum Bus laufen zu lassen.
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