Donnerstag, der 24.06.99: Besichtigung der Stadt Clermont-Ferrand
An diesem Tag hatte sich Hervé Hautemayou für uns etwas ganz Besonderes einfallen lassen: Eine Stadtrallye durch Clermont-Ferrand. Er teilte wieder in verschiedene Gruppen ein, wobei selbstverständlich berücksichtigt wurde, welche Freundschaften sich mittlerweile zwischen den Franzosen und Deutschen gebildet hatten. Nachdem alle Gruppen mit der Einteilung zufrieden waren, wurde jeder noch ein Erwachsener zugeteilt und los gings! Die Ralley beschreiben wir nicht, da sie ja auch noch von den nächsten Austauschschülern gelöst werden soll! Danach gab es ein Diplom als Belohnung für diese Anstrengung. |
Der Nachmittag verlief etwas ruhiger, was wir uns nach dem anstrengenden Vortag ja wirklich verdient hatten. Dieses Mal hatten sich die frz. Lehrer Aktivitäten für jedermanns Geschmack ausgedacht: Wer Lust hatte, konnte sich mit Hervé Hautemayou intensiv der Informatik widmen. Dass der frz. Lehrer auf diesem Gebiet (laut Teilnehmer) "total in" war konnten die Teilnehmer dieser Gruppe, übrigens fast nur Jungen, sehr schnell feststellen. Die zwei dafür vorgesehenen Stunden verliefen "wie im Flug". Die zweite Gruppe der französischen und deutschen Kinder machte sich daran die Herstellung der Crêpes und Waffeln zu erlernen. Man kann sehen, dass sich hier eventuell zukünftige Meisterköche unter der Anweisung der frz. Schulleiterin Eulalie entwickelten, wie man auf dem beigefügten Foto bestens erkennen kann. Sophie Gremillet hatte sich für die dritte Gruppe etwas ganz Besonderes ausgedacht: Nach der bekannten Methode des Pädagogen Freinet führte sie die Kinder in die Welt des elektrischen Stroms ein, natürlich alles in frz. Sprache. Die deutschen Schüler waren zwar hier etwas im Nachteil, da das Thema elektrischer Strom erst nach dem Frankreichaufenthalt in ihrem Stoffplan stand, dafür war aber Fr. Wills um so erfreuter darüber: Hatten ihre Kinder auf diese Weise schon etwas Ahnung von diesem Unterrichtsthema. Ziel dieser Gruppe war es, für das am nächsten Tag geplante Schulfest, eine Konstruktion herzustellen, die es erlaubte, mit Hilfe eines kleinen Ringes von A nach B zu gelangen, ohne Kontakt mit dem Zwischendraht zu bekommen. Bei der nur geringsten Berührung des Führungsdrahtes, leuchtete das Batterielämpchen auf. |
Nach all diesen "anstrengenden Forderungen auf jedem Gebiet" kam die Belohnung: Alle Kinder versammelten sich im Lehrerzimmer der Victor Duruy Schule und durften die von Gruppe 2 hergestellten leckeren Crêpes und Waffeln kosten. So schnell konnte man gar nicht schauen, wie dieses typisch frz. Gebäck vom Tisch verschwand. Für mich blieben nur Brösel übrig!!! Als krönender Abschluss dieses wunderschönen Nachmittags gab es dann als weiteren Programmpunkt die Vorstellungen der französischen und deutschen Kinder. Selbstverständlich hatten alle Schauspieler großes Lampenfieber, nachdem sie erkennen konnten, dass wieder hohe Gäste der Stadt Clermont-Ferrand diesen Vorführungen beiwohnten. Die Deutschklasse der Franzosen eröffnete mit einer tänzerischen, fast artistischen Tanzübung. Besonders eine Französin brillierte mit ihrem Spagat, eroberte und brach durch ihren Charme so manches Herz der deutschen jungen Herren aus Regensburg! Anschließend sang sich die 2. Klasse der französischen Deutschschüler in die Herzen der Zuschauer (leise begleitet von manchem Schüler der HHGS, welche die Lieder ja kannten). Frau Wills bekam von Hervé Hautemayou dann die Instrumental - Kassette, so dass wir auch noch in Regensburg ein bisschen die Stimmung dieses Nachmittags nachvollziehen können. Selbstverständlich durfte unser Theaterstück 1+1=? (das wir ja schon unserem Oberbürgermeister in Regensburg vorgeführt hatten) nicht fehlen! Es kam prima bei unseren Gastgebern an. |
Außerdem übergaben wir dann an die Schulleiterin Eulalie unsere, in der Schule hergestellten Liederbücher Band 1-3 im Auftrag des Elternbeirates, Hervé Hautemayou bekam das von Fr. Wills herausgegebene Buch über die Schwalbe "Tschipy" und Gérard wurde beauftragt für seine Dienststelle die Regensburger Bastelbögen anzufertigen, und sie dann in seinem Amt auszustellen, damit jeder die Schönheit unserer Heimatstadt Regensburg gebührend bewundern konnte. Auch die Franzosen teilten nun ihre Geschenke aus: Jedes Kind bekam zwei wunderschöne Kinderbücher und Frau Wills erhielt ein großes, dickes Buch mit Zeichnungen und frz. Texten. Das wird sie wohl zu Hause lesen und bearbeiten müssen, denn in der Schule hat sie ja nie Zeit! Vielen Dank, chers amis! |