Die afrikanische Vogelgeschichte
Kobna Anan der Geschichtenerzähler |
Herr Kobna Anan kam zu uns in die Schule. Er erzählte uns eine wunderbare Geschichte:
Es waren einmal fünf Vögel, die hatten die Farben weiß, blau, rot, gelb und grün in ihrem Gefieder. Sie flogen jeden Tag zu einem Bauern, sangen jeder seine Liederstrophe und tanzten dort gemeinsam. Das Lied klang wunderschön, wenn der erste Vogel mit tsche tsche kule anfing, der zweite tsche tsche kofinsa weiter sang, der dritte kofi sa langa hinzufügte und der vierte und fünfte Vogel mit kate tschi langa und kum adende einfielen. Der Bauer war entzückt von dem wunderbaren Lied und belohnte sie täglich danach mit reichlich Futter. Doch eines Morgens wachten alle Vögel auf und hatten den gleichen Gedanken: Wenn ich ohne die anderen Vögel zum Bauern fliege, dann bekomme ich das ganze Futter allein. So flog also der weiße Vogel allein zum Bauern, sang sein tsche tsche. Doch der Bauer rief erbost: Was bist du für ein Piepmatz! Und mit diesen Worten schickte er ihn weg. Am Mittag flog der blaue Vogel ebenfalls hin, nun rief der Bauer: Weg du Kauz! Am Nachmittag probierte es der rote Vogel, doch auch da schrie der Bauer ganz laut: Weg du verrückter Vogel! Da flog gleich danach der gelbe Vogel dem Bauern vor die Füße. Nun brüllte der Bauer voller Wut: Hau ab, du Federvieh! Er kehrte nach Hause zurück und alle schliefen hungrig ein. Am nächsten Morgen erzählte jeder den anderen Vögeln sein Erlebnis: Mich hat er Piepmatz genannt und mich Kauz! riefen der weiße und der blaue Vogel empört. Heulend sagte der rote Vogel: Und mich hat er sogar verrückter Vogel genannt. Und alle bestätigten, dass sie (obwohl sie sich so bemüht hatten) nichts zum Fressen bekommen hätten.
So beschlossen sie, dass es besser sei wieder gemeinsam zum Bauern hinzufliegen und gemeinsam das Lied zu zwitschern.
Der Bauer freute sich sehr und erzählte ihnen: Gestern war so ein komischer weißer Piepmatz und ein verrückter roter Vogel bei mir. Und noch ein blauer hat mich besucht. Ich habe euren Gesang so vermisst. Wo ward ihr denn alle? Ich habe den ganzen Tag auf euch gewartet!
Die Vögel hatten verstanden: Gemeinsam kommt man besser weiter als im Alleingang!
David und Caroline
Bild von Victor |
Bild von Ronja |
Wir, als Schauspieler
Herr Kobna erzählte uns die Geschichte der fünf Vögel. Er meinte, dass wir sie uns besser einprägen, wenn wir sie spielen. So suchte er fünf Kinder aus. Das Erste hatte einen weißen Pullover an, das Zweite einen blauen, der dritte Pulli war rot, der vierte gelb und der letzte grün. Diese Vogelgestalten flogen hin und her, sangen eine Melodie und Herr Kobna spielte den Bauern. Als das Märchen vorgeführt war, belohnte er die Schauspieler mit Keksen. Und er hat ihnen versprochen (und den übrigen auch) auf alle Bilder, die sie heute noch im Unterricht von ihm malen würden, ein Autogramm zu geben. Außerdem bat er uns in der Pause alle Kunsthandwerksachen, die Frau Kobna aus Ghana mitgebracht hatte anzuschauen.: Ketten, Armbänder, Bücher... und noch vieles mehr. Leider fuhren beide schon am nächsten Tag wieder weg.
Didem
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