Der Adventskalender 2008

Vorarbeit

Letztes Jahr hatten wir im Glasgang unserer Schule einen 24-türigen Adventskalender mit den 3.und 4. Klassen gebastelt.

Adventskalender 2007

Das fand besonders bei den Schülern so viel Anklang, dass sie- auf die Frage ihrer Kunstlehrerin- sich wieder entschlossen neue Bilder zu den verschiedenen Tagen zu kreieren. Die Herstellung erfolgte nicht anders als im letzten Jahr.

Etwas erschwerend kam hinzu, dass in diesem Jahr die Kunstlehrerin nur eine 4. Klasse und eine 3.Klasse zur Herstellung der Bilder zur Verfügung hatte. Aber interessanterweise waren die kleinen Künstler weniger unter Stress als die Lehrerin, die befürchtete nicht zeitgerecht die verschiedenen Bilder fertig zu haben.

Als erstes besprachen wir verschiedene Themen. Diese mussten auf irgendeine Weise mit Advent, der Vorweihnachtszeit oder gar Weihnachten zu tun haben.

Erstaunlich, was da alles genannt wurde. Da kamen auch der Lehrerin völlig unbekannte Komikfiguren aus verschiedenen Kindersendungen oder Figuren, die sich schwer mit dem Deutschen Weihnachtsgedanken vereinbaren ließen. Ein Glück war, dass sich unter diesen zwei Klassen auch Schüler befanden, welche die Traditions-Arbeitsgemeinschaft besuchten. Sie hatten in längerer Arbeit mit Brauchtum, Tradition, Sitten und Gebräuchen schon eine ganze Menge durch das im 3. Jahr laufende Comeniusprojekt gehört und erklärten den Kameraden, welche Vorschläge indiskutabel waren.

Die Kunstlehrerin war darob sehr zufrieden, denn ihre Argumentation hätte nicht so gut gezogen wie die der Klassenkameraden.

Als man sich endlich einig war, welche Grobthemen man in Angriff nehmen könnte, wurden Gruppen gebildet. Denn es leuchtete ja jedem ein, dass man zu zweit weniger Arbeit hat als wenn man allein arbeiten muss.

Es gab die Gruppe, die sich um die Adventssonntage kümmerte. Eine Gruppe entschied sich für alle Montage nach den Adventssonntagen, während ein paar ganz stark zur Nikolauswoche tendierten.

Erlernen bzw. Wiederholung der anzuwendenden Technik

Nach längeren Überlegungen wurde beschlossen erst einmal die Technik kennen zu lernen. Die Arbeit mit den bestehenden Zahlen erledigte Frau Wills mit ihrem Sohn am Samstagabend vor dem 1.Adventssonntag. Das Anbringen war nicht schwer, denn man konnte ja die Zahlenblätter des Vorjahres nehmen. Dann ging es an die Motive:

Zu diesem Zweck legte Frau Wills alle Kalenderblätter vom Vorjahr auf den Boden und es wurde festgestellt, was zu beachten war bei der Entwurfherstellung:
Entwurf durfte eine bestimmte Größe nicht unter- bzw. überschreiten.
Das Motiv sollte möglichst einfach, ohne Schnörkel oder überflüssigen Firlefanz mit Bleistift auf das weiße Entwurfblatt (großer, zugeschnittener Bogen unbedrucktes Zeitungspapier) gezeichnet werden. Die Größe des Bogens entnahmen wir von den Entwürfen des Vorjahres.
Nach der Korrektur und Hilfestellung durch den Fachlehrer musste das mit einem einfachen Strich gezeichnete Motiv mit einem ca. 1/2 Zentimeter parallel verlaufenden Strich nachgezeichnet werden. Ein kleines Beispiel an der Tafel klärte etwaige Unstimmigkeiten.
Wenn man schon so weit gekommen war, griff man zur Schere und schnitt vorsichtig entlang der vorgezeichneten Linien das überflüssige Papier weg.
Das erwies sich als schwieriger als angenommen. Doch unermüdlich wurde nachgefragt und nach ein paar Zeichenstunden hatte jedes Team seinen Entwurf ausgeschnitten.
Interessant war, dass alle so von dieser Arbeit begeistert waren, dass sie sogar zu Hause weiter machten und dann stolz mit dem fertigen Vorschnitt in die nächste Zeichenstunde kamen. Das sparte natürlich Zeit und schenkte uns Zeit.
Selbstverständlich waren die Viertklässler da im Vorteil, hatten sie ja schon öfter mit derartigen Schneidethemen im Vorjahr gearbeitet.
Nachdem der Rohentwurf fertig war, legte man ihn glatt auf einen schwarzen Bogen, befestigte ihn mit Klammern- soweit es ging- und fuhr das ausgeschnittene weiße Blatt vorsichtig nach. Auch dies artete nicht zur Schwerstarbeit aus, denn man hatte ja einen Helfer, der in schwierigen Situationen zugriff, festhielt oder aufpasste, dass nichts verrutschte.
Wenn man soweit gekommen war, begann nach Aussagen der jungen Künstler die schönster Arbeit: Das Bekleben der Rückseite mit Drachenpapier. Die Technik hatten die meisten schon erlernt in WTG bei ihren Handarbeitslehrerinnen. Hier galt es nur vorsichtig das kostbare Papier zurecht zu schneiden. Hier half ein Trick: Man legte das bunte Papier unter den schwarzen Entwurf und fuhr mit leicht angesetzten Bleistift den Innenrand die zu füllende Stelle entlang nach. Dann musste man noch einen halben cm zugeben und ungefähr die gleiche Parallellinie auf das Blatt malen. Das hört sich schwieriger an als es ist, man muss eben nur genau arbeiten und darf nicht schlampen.
Eine andere Möglichkeit war auch noch im Gespräch, welche die Kinder in Handarbeit gelernt hatten: Kleine Fetzen, von einer Ecke ausgehend aufeinander kleben, bis das Loch gefüllt ist. Das gibt einen besonderen Effekt. Manche entschieden sich dafür.

Endlich war dann nach mühevoller Arbeit das Werk vollendet. Oft wurden die Bilder nur knapp fertig. Manchmal musste man auch noch ein paar Dinge dazu kleben, damit das Bild ein bisschen ansprechender wirkte.

Nach sechswöchiger, intensiver Arbeit hatten wir alle Schnitte beieinander. Nur beim allerletzten musste noch etwas geholfen werden, denn er war zu kompliziert.

Was daraus geworden ist, können alle Leser an dieser Stelle betrachten.

Der fertige Adventskalender 2008

1.Adventssonntag	Unser Adventskalender	Die Glocke läutet
Das Haus vom Nikolaus	Esel vom Nikolaus	Der Nikolaus geht los
2. Adventssonntag	2 Sterne am Himmel	Sternenstaubengel
Sternenstaub fällt hernieder	Es schneit	Die Schneelandschaft
Engel beginnen zu arbeiten	Der 3.Adventssonntag	3 Sterne am Himmel
Sternennacht	Rentiere verteilen Geschenke	Wir hängen Kugeln auf
Geschenke verteilen macht müde	Sternenengel bringt Stärkung	4.Adventssonntag
Es dauert nicht mehr lang	Der Weihnachtsmann kommt	Hl. Abend ist da

Schülermeinungen zu dieser Arbeit:

Hanna H. aus der 3a schrieb dazu:

Jeden Morgen komme ich als Erste in die Schule, und bewundere den schönen Adventskalender, den die Viertklässler gestaltet haben. Er hängt im Glasgang.
Frau Wills unsere Rektorin kümmert sich täglich um den Adventskalender, damit die Kinder immer ein neues Bild vor Augen haben. Er ist wirklich sehr schön. Frau Wills ist auch unsere Musiklehrerin. Vor der Unterrichtsstunde fragt sie uns welches Bild denn heute im Glasgang hängt?! Einmal sind wir gar nicht darauf gekommen was das Bild darstellen sollte. Wir dachten es wäre ein Adventskranz mit einer Kerze oben drauf, jedoch war es ein Weihnachtsgesteck mit einer Kerze.

Loukman, 3a:

Liebe Frau Wills,
der Adventskalender gefällt mir sehr gut. Die selbst gemachten Bilder finde ich wunderschön. Besonders hat mir das Bild mit den Pferd, wo die Säcke so wie Menschen aussehen, begeistert. Ich wünsche Ihnen ein gutes neues Jahr-2009.

Diana, 3a:

Mir gefällt unser Adventskalender. Er ist sehr lustig und hat viele bunte Bilder. Jeden Tag komme ich in die Schule und sehe, dass ein neues Türchen offen ist. Meistens kommt meine Klassenkameradin Hanna als erste in die Schule und sieht auch als erste das neue Türchen.
Diesen schönen Kalender haben die vierten Klassen und auch Schüler der dritten Klassen gebastelt. Aber leider war ich nicht bei der Bilderauswahl dabei. Vielleicht das nächste Mal!

Thomas, 3a:

Der Adventskalender 2008 hängt in unserer Schule an den Fenstern am Eingang. Jeden Morgen öffnet unsere Rektorin Frau Wills ein Türchen. Dann kann man in den Fensterchen z.B. einen Nikolaus, seinen Esel oder ein Gesteck mit Kerze sehen und bewundern. Mir gefällt der Adventskalender ganz gut, weil jeden Tag neue Bilder drin sind. Die haben Kinder aus unserer Schule und auch aus unserer Klasse gemacht.

Den krönenden Abschluss dieser sehr umfangreichen Kunstunterrichtsarbeit wird möglich durch ein wunderbares Übersichtsfoto eines Vaters der 4. Klasse, der seine Zeit in den Weihnachtsferien opferte und mit seiner Kamera dieses beeindruckende Bild schoss.

Herzlichen Dank Herr Jauernig. Ich hoffe, dass dieses Traditionsprojekt dadurch vielleicht im nächsten Jahr von einem Nachfolger meinerseits weiter geführt wird, zur vorweihnachtlichen Freude unserer Schüler und Schülerinnen und auch zur Erbauung mancher abendlicher Spaziergänger durch den Hans-Herrmann-Park während der Adventszeit.

Nochmals herzlichsten Dank für diese wunderschöne Aufnahme!
Ihre Arlet Wills, Schulleiterin und Kunstlehrerin der HHGS

Stand: 02.01.2011 22:00