Maskottchen KIMM macht's möglich:
Ohne Sorge in die Schule und zurück

Bürgermeister Weber plädiert für Ausdehnung auf das ganze Stadtgebiet

Kimm
Bürgermeister Gerhard Weber mit (von links) Petra Schrod, Monika Häfner und
Ulrike Jankowsky.

Von Jens Henning, MZ

STADTNORDEN. Ein Schulwegmaskottchen namens "KIMM" prangt seit letzter Woche an 85 Geschäften und privaten Haustüren. Kindern soll das Projekt einen angstfreien Schulweg ermöglichen.

Die Idee für dieses Maskottchen geht auf eine Elterninitiative zurück. Grundgedanke ist, für Kinder einen Ansprechpartner im Stadtteil zu finden, der ihnen in Notsituationen hilft. Die beteiligten Geschäfte, Einrichtungen und Privatpersonen sind nun die Anlaufstellen. Monika Häfner und Petra Schrod, beide selbst Mütter schulpflichtiger Kinder, haben das Konzept entwickelt und in unzähligen Telefonaten nach Partnern im Stadtteil gesucht. "Wir tun das aus der Verantwortung für unsere Kinder heraus", betonte Häfner.

In der letzten Woche war es dann soweit und "KIMM", wie das Maskottchen heißt, erlebte mit Schuljahresstart seine Premiere. Alle Erstklässler erhielten am ersten Schultag einen Schulwegplan, auf dem alle Anlaufstellen markiert sind. Erstes Fazit nach einer Woche: "Das Maskottchen kommt prima, die Kinder wissen bereits bestens darüber Bescheid", sagte Anita Preißl, Rektorin der Sallerner Berg Schule der MZ.

Schulbürgermeister Gerhard Weber lobte bei der offiziellen Präsentation des Maskottchens die Initiative der beiden Mütter, die gemeinsam mit Ulrike Jankowsky von Jugendzentrum "Fantasy", das Projekt koordinierten. "Ich würde mir wünschen, dass wir überall in der Stadt solch engagierte Eltern hätten", sagte Weber.

Das Maskottchen prangt auf einem gelben A4-Blatt. Es zeugt zwei lachende Kinder auf ovalem Grund, außerdem ist der Name "KIMM" in großen Lettern darauf zu sehen. Die Abkürzung steht für "Kinder machen mobil- Aktion sicherer Schulweg". Die beiden fröhlichen Gestalten auf dem Logo haben auch einen Namen: "Konny" und "Sally" heißen sie- in Anspielung auf die beiden beteiligten Schulen: die Sallerner Berg Schule und die Konradgrundschule.

"Auf dem Schulweg passieren Dinge, die Kindern Sorgen bereiten. Kinder können sich zum Beispiel verfolgt fühlen. Wir können aber nicht hinter jedes Kind einen Polizisten stellen, der aufpasst", verdeutlichte Bürgermeister Weber. Deshalb habe die Umsetzung des Projekts große Bedeutung. "Ich wäre bereit, dieses Projekt auf das gesamte Stadtgebiet auszudehnen", so Weber. Druckkostenzuschüsse durch die Stadt seien kein Problem. Er hält die Präventivwirkung des Maskottchens für wichtig. "Wenn Bösewichte wissen, dass es hier viele Erwachsene gibt, die auf die Kinder aufpassen."

Eines liegt den Initiatoren im Stadtnorden noch am Herzen: Das Projekt "Schulwegmaskottchen" soll nicht alleine stehen, sondern Teil eines Netzwerkes für die Lebensqualität im Stadtteil sein. Ein Schritt dazu war unter anderem die Veröffentlichung einer Netzwerkbroschüre für den Anfang des Jahres.

Erste Nachahmer für das Schulwegmaskottchen sind bereits gefunden. Die Hans-Herrmann-Grundschule hat Interesse angemeldet und bereits Partner, die das Logo an Fenster und Haustüren kleben werden. "Allerdings wird das Logo dort auf grünem Grund erscheinen", so Häfner. Ihre Vision: "KIMM" soll in jedem Stadtteil wachen und überall eine an der Farbe haben.

Quelle: MZ, 20.09.2004
Stand: 02.01.2011 22:00
HHGS
Valid HTML 4.01!   Valid CSS!