"Eine höllisch schwere Sprache"

PARTNERSCHAFT 22 Kinder aus Budapest sind derzeit für neun Tage zu Gast in Regensburg. Gestern wurden sie von Bürgermeister Gerhard Weber begrüßt.

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Susanne Nemeth von der Pestszentlörincer Nationalitätengrundschule
in Budapest dankte Bürgermeister Weber für den Empfang.
(Foto: Scherrer)

STADTNORDEN. Es ist schon das zweite Mal, dass Grundschüler der Pestszentlörincer Nationalitätengrundschule aus Budapest in Regensburg weilen. Diese Schule unterhält eine Patenschaft zur Hans-Herrmann-Grundschule und deren Schüler waren im vergangenen Jahr zu Gast in der ungarischen Metropole. Gestern nun empfing Bürgermeister Gerhard Weber die jungen Gäste im Kurfürstenzimmer des Alten Rathauses und gab den staunenden Kindern einen kleinen Einblick in die große Geschichte des Hauses.

Und da gab es dann auch die ersten sprachlichen Probleme. Was heißt Kurfürst auf ungarisch? Lehrerin Susanne Nemeth aus Budapest (der Name heißt auf Deutsch Deutsch) spricht zwar ausgezeichnet deutsch, doch mit den geschichtlichen Begriffen haperte es dann ein bisschen. Nicht so aber, als es um die jüngere Geschichte ging. Weber erinnerte nämlich daran, dass es die Ungarn waren, die vor 20 Jahren den Eisernen Vorhang als erste öffneten, "dafür sind wir den Ungarn immer dankbar". Und das freute auch die kleinen Ungarn, die - im Alter zwischen acht und zehn Jahren - damals noch gar nicht auf der Welt waren.

Der Schulbürgermeister wünschte den jungen Gästen eine schöne Zeit in Regensburg und appellierte an die Kinder der Hans-Herrmann-Grundschule, sich auch um die Besucher aus Ungarn zu kümmern. Susanne Nemeth dankte für die Einladung und verwies darauf, dass alle Kinder ihrer Schule die deutsche Sprache erlernen würden. "Die Kinder singen deutsche Lieder, sie mögen deutsche Gedichte und Reime." Und neben einem ungarischen Märchenbuch in deutscher Sprache überreichte sie als Gastgeschenk eine Flasche edlen Tokajer.

Die Rektorin der Hans-Herrmann-Grundschule, Arlet Wills, die außer der Patenschaft mit Clermont-Ferrand auch die Patenschaft zwischen ihrer Schule und der Nationalitätengrundschule in Budapest pflegt, räumte ein, dass sie zwar versucht habe, die ungarische Sprache zu lernen, aber kapituliert habe: "Das ist nämlich eine höllisch schwere Sprache".    (hs)

Quelle: MZ, 23.06.2009
Stand: 01.01.2011 22:00
HHGS
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