Auf zwei Rädern zu den Olympischen Spielen
Pierre Robin radelt von Frankreich nach Peking und macht Rast in Regensburg
Mit Wein wurde Pierre Robin aus Clermont Ferant in Regensburg begrüßt. Der Sportamtsleiter radelt seit dem 1. Mai, um zur Eröffnung der Olympischen Spiel in Peking anzukommen. (Foto: aal) |
Regensburg. (aal) Pierre Robin ist Leiter des Sportamts in Clermont Ferrand und hat sich drei Monate beurlauben lassen: Um von seiner Heimatstadt aus über Deutschland, Tschechien, Polen, Weißrussland, Kasachstan und Kirgisien nach Chine zu radeln. Pünktlich zur Eröffnung der olympischen Spiele will er in Peking sein. Vergangenen Mittwoch verweilte er einen Tag in Regensburg, um sich zu regenerieren.
Bereits bei Walba bei Kelheim nahmen ihn die Mitglieder der Radsportabteilung des Sportvereins Burgweinting in Empfang. Von dort aus begleiteten sie Robin bis vor das Alte Rathaus, wo ihn bereits Oberbürgermeister Hans Schaidinger und der Velo Club Regensburg mit Weißwein erwarteten. Tags darauf machte er zwar auch einige Kilometer gut, jedoch nicht in Richtung Peking. Verschiedene Termine in Regensburg standen auf dem Programm: Vormittag besuchte Robin die Hans-Herman-Grundschule. Die Französischklasse dort hatte ein Lied für den Sportler komponiert, was ihn sehr gerührt hat.
Danach wurde es ernst. Verkehrsunterricht stand auf dem Programm ? auch für Robin, der davon profitieren sollte. Sein Rad wurde auf Herz und Nieren überprüft. Über einige kleinere Mängel durfte noch hinweg gesehen werde, "doch als wir entdeckten, dass ein Licht fehlte, konnte auch der Herr von der Polizei kein Auge mehr zudrücken", so Arlet Wills, Direktorin der Grundschule, "wir haben ihm dann ein Licht gegeben, was er auch anmontiert hat."
Danach galt es den Verkehrsübungspark zu erkunden, den Robin mit Bravour meisterte. Anschließend beantwortete er den Kindern fragen. Robin gefiel es in der Schule so gut, dass er versprach seinen Besuch in seiner Heimatpresse, für die er schreibt, zu erwähnen. Nachmittags stand eine zweistündige Stadtführung auf dem Programm. Abends nahm sich er sich Zeit, sein Reisetagebuch zu aktualisieren. Dieses führt er wöchentlich, um es nach seiner Rückkehr zu veröffentlichen. Was wohl über Regensburg darin steht? Pierre Robin ist 58 Jahre alt und fährt die Strecke alleine und aus eigenem Antrieb, ohne politische Motivation, er wolle Land und Leute kennen lernen, so der Leiter der Sportabteilung der Stadt Regensburg Bernhard Plutz. Die 11300 Kilometer hat er sich in Tagesetappen von 130 bis 150 Kilometer eingeteilt.
Scheinbar haben es ihm Extremtouren mit dem Fahrrad angetan, war er doch bereits letztes Jahr mit dem Rad in Island unterwegs und dieses Frühjahr in Marokko. Die nächsten Städte, die er ansteuern wird sind Pilsen, Prag und Krakau. Den Kontakt zu seiner Familie hält Robin über einen GPS-Sender, womit ihn seine Verwandten auch orten können, falls ihm etwas zustoßen wird. Des Weiteren ist er mit einem Laptop ausgestattet, was ihm in China zum Verhängnis werden könnte, schließlich befindet sich sein Tagebuch darauf.