Osterbrauchtum hautnah erlebt
Schüler der Hans-Herrmann- Schule backen, singen und erfahren Tradition
Erich Tahedl brachte den Kindern auch einen Volkstanz bei. (Foto: Schöberl) |
REGENSBURG (mss) Ostern war einen Nachmittag lang das Thema der Arbeitsgruppe "Brauchtum" an der Hans-Herrmann- Grundschule. Zu Gast war Stadtrat Erich Tahedl, der den Kindern Tradition und Geschichte des wichtigsten festes der Christen nahe brachte.
"Die Glocken sind nach Rom geflogen, sagt man in der Karwoche." Diese und andere Redensarten erläuterte Erich Tahedl den Schülern aus der dritten und vierten Klasse, die regelmäßig am Arbeitskreis "Brauchtum", den Schulleiterin Arlet Wills leitet, teilnehmen. "Was hat sieben Häut' und beißt alle Leut?", war eine seiner Fragen an die Buben und Mädchen. "Die Zwiebel!", schallte es prompt zurück. Und mit der Schale dieses Gemüses färbte man früher Ostereier, erklärte Tahedl weiter. Rote Eier, gefärbt mit dem Saft der Roten Beete, waren damals ein Liebesbeweis, den junge Mädchen an ihren Liebsten verschenkten. Die Frage, was denn alles auf einer Osterkerze stehe und was das heiße, war dann schon schwieriger. Aber auch da bewiesen einige von den Grundschülern ihre Bibelfestigkeit: "Alpha, das ist der Anfang und Omega ist das Ende!" Bei der anschließenden Frage nach dem wichtigsten Tier zu Ostern schallte es dann einstimmig zurück: "Der Osterhase!" Nicht vernachlässigen wollte Tahedl, der selbst Jugendleiter beim Trachtenverein "Stamm" ist, die Themen "Osterfeuer", "Weihwasser" und natürlich das Osterlamm. Letzteres trage seinen Ursprung darin, dass Jesus sich als Opferlamm hingab und die Sünden der Menschen auf sich nahm. Anschließend hatte Tahedl eine Überraschung parat und holte seine Ziehharmonika hervor, um mit den Kindern das Lied "Hans bleib do, du woaßt ja ned, wia's Wedda wird" zu singen. Als Steigerung dessen ging es anschließend weiter in die Aula, wo man einen Volkstanz zu diesem Lied einstudierte. Als Höhepunkt des Brauchtum-Nachmittags stand schließlich noch Osterhasen-Plätzchen backen und Ostereier färben auf dem Programm. "Die Freude der Kinder ist es mir wert", begründet Erich Tahedl seine Motivation zu dieser sozialen Arbeit.