Heimatlose Mauersegler
Posthof-Investor Gmach will keine Nistplätze schaffen
Vogelschützer Egbert Schelbert untersucht, wo man am Posthof Einflugschlitze für die Mauersegler schaffen könnte. (Foto: Moosburger) |
GALGENBERG(mrg). Die Mauersegler, die seit Jahren im Dach des Posthofes nisten, werden heuer draußen bleiben müssen. Beim Umbau des Posthofes wurden auch die Lüftungsschlitze am Dach zugenagelt.
Die Hoffnungen der Vogelschützer, dass die Nistplätze der Mauersegler durch die Anbringung von Nistkästen oder die Schaffung von Einflugschlitzen doch noch gesichert werden könnten, sind höchstwahrscheinlich zum Scheitern verurteilt. Posthof-Investor Thomas Gmach sieht keine Veranlassung, an dem geschaffenen Zustand des Daches etwas zu ändern.
Auf MZ-Anfrage äußerte Gmach sogar Zweifel, ob sich jemals Mauersegler im Posthof eingenistet haben. "Jeder Vogel hinterlässt Spuren. Solche sind aber nie gesichtet worden", sagt der Investor.
Besonders Vogelfreund Egbert Schelbert hatte sich intensiv für den Erhalt der Mauerseglerkolonie eingesetzt (die MZ berichtete). Nachdem eine Baugenehmigung ohne naturschutzrechtliche Auflagen erteilt worden war, hatte auch das Umweltamt keine rechtliche Handhabe mehr, die Brutplätze schützen zu lassen.
Die geschätzten Kosten von 5000Mark für die Nistkästen möchte der Unternehmer wohl nun nicht mehr aufbringen. Wenn nicht noch ein Wunder geschieht, werden die Mauersegler also demnächst, nach ihrer Rückkehr aus Afrika im Mai, vor verschlossenen Türen stehen und vergebens nach ihrem angestammten Nistplatz suchen.