Tiere der Eiszeit
Am 19. Oktober war es für unsere ersten Klassen soweit: Wir begaben uns auf unseren ersten Unterrichtsgang!
Unser Ziel hieß Donaueinkaufszentrum und wir wollten die Ausstellung "Tiere der Eiszeit" besuchen. Die Klassen 1a und 1b zusammen mit ihren Klassenlehrerinnen, sowie zur Unterstützung Frau Rothmüller und noch drei engagierten Müttern aus beiden Klassen, marschierten einigermaßen aufgeregt und voll freudiger Erwartung durch den Hans-Herrmann-Park. Natürlich nicht ohne bepackt zu sein mit einem Rucksack voll Proviant, aber auch mit Block und Federmäppchen - schließlich hatten wir ja vor zu arbeiten!
Ohne größere Zwischenfälle erreichten wir das DEZ und als erstes mussten natürlich die Rucksäcke runter, Jacken und Mützen ausgezogen, diese irgendwie am oder um den Körper herum befestigt und schließlich die Rucksäcke wieder angezogen werden. Das kostete Kraft und der eine oder andere musste daraufhin erst mal einen kräftigen Schluck trinken. Also Rucksack wieder runter und das Ganze von vorne.
Aber dank der tatkräftigen Hilfe unserer Begleitpersonen, die bei Problemen sofort zur Stelle waren, konnten wir schließlich und endlich die erste Station recht zügig erreichen.
Die Ausstellung war ausgesprochen professionell und anspruchsvoll, über insgesamt vier Besichtigungsorte verteilt, gestaltet worden. Mit Liebe zum Detail waren nicht nur die Tiere an sich, sondern auch Menschen vor ihren Hütten, Gerätschaften, Waffen und Schmuck sehr anschaulich aufgebaut worden. Hilfreich erwiesen sich dabei auch die Informationstafeln, die um die abgegrenzte Fläche aufgestellt worden waren und auf denen man die wichtigsten Infos relativ kompakt erfahren konnte.
So las man dort, dass das erste Feuer eher durch Zufall entdeckt worden war. Ein Blitzschlag brachte Bäume oder Sträucher zum Brennen und erst viel später lernte der Mensch, dass durch Reibung ein Flämmchen erzeugt werden konnte.
Das Feuer diente nicht nur der Wärme, sondern auch schon zur Nahrungszubereitung, zum Härten hölzerner Speerspitzen und natürlich auch zum Schutz vor wilden Tieren.
Diese beeindruckten dann auch gleichermaßen Kinder wie Erwachsene. Wir sahen Leoparden Rentiere, Höhlenhyänen, Wölfe, Steinböcke, einen Vielfraß, riesige Höhlenbären, die aufrecht über drei Meter hoch und somit um ein Drittel größer als unsere heute lebenden Bären waren. Als absolutes Highlight besichtigten wir zum Abschluss ein gigantisches Wollmammut, das so manchen vor Ehrfurcht schier erschauern ließ.
Die Kinder bekamen an jeder Station einen Malauftrag. Sie durften sich ein Exponat nach Belieben aussuchen und sollten es so detailgetreu als möglich zu Papier bringen. Die meisten machten sich auch gleich mit Feuereifer an die Arbeit. Einige zögerten noch, weil sie Zeit für die richtige Auswahl brauchten und manche benötigten Hilfe, um die zuweilen nicht ganz einfach zu zeichnenden Tiere, die oft auch in Aktion dargestellt waren, auch wirklich malen zu können.
So hatten die Kinder auch gleich einige wichtige bildnerische Erkenntnisse bei ihren Versuchen, ein Abbild von etwas Realem zu zeichnen.
Zwischendurch wurde zur Stärkung die Brotzeit ausgepackt und mit vollem Mund betrachteten dann Jungen wie Mädchen die sehr ansprechend arrangierten Ausstellungsstücke.
Einige Kinder, die schon lesen konnten, vertieften sich in die Infotafeln und teilten den Inhalt den umstehenden Kindern mit. Der Vormittag verflog so über unseren Aktivitäten im Nu und nicht wenige hatten ihren halben Block vollgemalt.
Solch fleißige und konzentrierte Arbeit musste natürlich auch gebührend belohnt werden und so durften sich die Kinder an einem Eisgeschäft ihre Lieblingskugel aussuchen. Ganz nach dem Motto: Wer viel arbeitet, darf auch viel essen.
Nach einem Abstecher zur DEZ-Toilette machten wir uns auch schon wieder auf den Rückweg, der wiederum gutgelaunt und ohne Zwischenfälle ablief.
Um das Gelernte auch sichtbar zu machen, bekamen die Kinder schließlich als Hausaufgabe ein Bild auf, das sie großflächig nach ihren Skizzen selbstständig gestalten sollten.
Und so zierten ab dem nächsten Tag Eiszeitmenschen vor ihren Hütten, Leoparden die gerade eine Antilope rissen, Vielfraße neben Höhlenbären und riesige Mammuts unser Klassenzimmer.