Unterrichtsgang zum Zweckverband Müllverwertung Schwandorf (ZMS)
Am 04.07.08 besuchten die 4. Klassen die Müllverbrennungsanlage in Schwandorf. Die professionelle und kindgerechte Führung war wunderbar erfrischend in dieser heißen Zeit.
Zunächst informierte uns Herr Karl, der für die Öffentlichkeitsarbeit zuständig ist, über die Arbeitsweise der Anlage und vieles mehr.
Der gesamte Müll der rot umrandeten Fläche wird im ZMS verbrannt. Seit 2005 ist übrigens die Deponierung von jeglichem Abfall, der wiederverwertbar ist, verboten und wird somit komplett verbrannt. |
Als Lernzielkontrolle, ob auch alle Schüler aufgepasst haben, wurde das Spiel "Wer wird Müllionär gespielt. Alle Kinder waren Feuer und Flamme und bangten, ob die Antworten stimmten. Am Ende wurden die Fragen jedoch so schwer, dass sogar der Telefonjoker Verwendung fand.
Am Anfang waren die Fragen noch leicht. |
Doch je schwieriger es wurde, ... |
... desto größer war die Freude, wenn man es in die nächste Runde geschafft hatte. |
Am Ende siegten die Kinder. Wie könnte es auch anders sein - denn natürlich hatten alle gut zugehört, als Herr Karl uns über die ZMS erzählte! |
Nun begann die tatsächliche Führung durch die ZMS:
Erste Station war die Entladestation, bei der die Güterzüge mit den Müllwaggons ankommen,
oder auch die LKW, die zunächst gewogen werden müssen.
Anschließend sahen wir, wie der Müll aus den LKW oder den Waggons in den Müllbunker gelangte, um von dort aus von Greifern zu den Öfen befördert zu werden.
Nun ging es ab ins Kesselhaus, in dem sich die heißen Brennöfen befinden. Der Müll entwickelt bei der Verbrennung eine Temperatur von 850 - 1000 Grad Celsius.
Jetzt ging es mit dem Aufzug hinauf in schwindelerregende Höhen - zu den Schornsteinen der Rauchgasreinigungsanlage. Von dort oben genossen wir die herrliche Aussicht auf ...
die kleine Kläranlage |
den Schlackeaufbereitungsbetrieb |
und auch auf die romantisch gelegene Wallfahrtskirche auf dem Kreuzberg |
Wieder heil unten angekommen, begutachteten wir noch wo der giftige Filterstaub gelagert wird, bevor er nach Thüringen in ein Endlager gebracht wird. Hinter dem blauen Gehäuse verläuft ein Fließband, welches die Schlacke zu den drei zylindrischen Gebäuden transportiert.
Ganz rechts wird mit Magneten noch der restliche Eisenschrott zur Wiederverwertung aus der Schlacke gezogen. |
Von unten sahen wir auch noch die vielen Rohre, in denen das Rauchgas hindurchströmt. |
Unsere vorletzte Station war das Turbinenhaus, in dem Strom erzeugt wird. Das geht so: Mithilfe der Verbrennungshitze wird Wasser verdampft. Der Druck des Dampfes treibt die Turbine an, diese wiederum den Generator, der nun Strom erzeugen kann.
Zusätzlich zu der Stromversorgung versorgt der ZMS umliegende Betriebe auch noch mit Fernwärme, wodurch jährlich Millionen Liter von Öl gespart werden können. Da das Rauchgas auch ganz gut gefiltert wird, meinte Herr Karl, trage die ZMS durch die Energiegewinnung sogar zum Umweltschutz bei.
Vom Turbinenhaus ging eine schreckliche Hitze aus! |
Gegen Ende besichtigten wir die Schaltzentrale, von wo aus das ganze Werk überwacht wird.
Vor der Schaltzentrale befanden sich einige imposante Kunstwerke, teils von Schulklassen, teils von namhaften Künstlern aus Müll gefertigt.
Der Künstler wollte uns mit den Müllmenschen vor Augen halten, dass wir zu einer Wegwerfgesellschaft geworden sind und uns mahnen, weniger Müll zu produzieren, denn obwohl der Müll verbrannt wird, kann das Gewicht nur um 3/4 reduziert werden. 1/4 des Gewichts bleibt als Schlacke zurück und muss gelagert werden!!!
Weil alle Schüler so gut mitgemacht hatten, erhielt jeder noch eine kleine Papiertonne.
Hier die ganze Anlage auf einen Blick - zum Schmunzeln! |
Dann fuhren wir wieder zurück in unsere Schule. Tschüß!!! |
Und merke:
Der beste Müll ist immer noch der, der erst gar nicht entsteht!!!
Denke beim Einkauf daran und vermeide möglichst Verpackungen!