Unbeachtet
Gerettet
Erinnert
In Ehren halten

Von Doreth Rothmüller und ihrer Klasse 3b

Dombaustein An der Schule lag lange Zeit ein behauener Stein: Fast einen Kubikmeter groß und sehr, sehr schwer. Er schmückte von vielen unbeachtet den Eingangsbereich der Volksschule, versteckt unter Blumen und anderen Pflanzen.

Beim Umbau des Eingangsbereichs der Hans-Herrmann-Volksschule landete dieser Stein auf dem Schutt und sollte entsorgt werden. Doch Frau Riemhofer, die damalige Hausmeisterin wusste um seine frühere Aufgabe: Der Stein stammte vom Dom. Gemeinsam mit den Arbeitern brachte sie ihn in den Fahrradkeller, wo alles während des Umbaus lagerte. Und vieles wurde auf ihm abgelagert. Da erinnerte sich die Schulleitung der Grundschule an diesen Stein. Wo war der Domstein? Alle wurden befragt und er fand sich wieder! Gerettet!

Schrank Was tut man mit so einem Riesen? Ist er wertvoll? Darf man ihn behalten? Dank meiner Zulassungsarbeit über den Regensburger Dom (fächerübergreifender Unterricht in Kunst und Mathematik), verfügte ich über das jetzt nötige Wissen und die entsprechenden Beziehungen. Ein Anruf in der Dombauhütte und Herr Stuhlfelder, der Hüttenmeister, kam mit Kamera bewaffnet, herbeigeeilt. Beeindruckt meinte er, dass unser Stein aus der Ausbauphase des Doms stammen müsse, also aus der Zeit um 1860. Er gehörte damals in den Nordturm und Fachleute bezeichnen ihn als einen Galeriestein.

Eigentlich müsste man ihn von unten aus betrachten, dann würde man ihn in seiner ursprünglichen Position sehen. Von dieser Position musste er in den 60-iger/70-iger Jahren ausgewechselt werden. Die Wahl des billigeren, somit weniger stabilen Materials, also Kalksandstein, war dem Nordturm nun zum Verhängnis geworden und er musste restauriert werden. Die Steine wurden ausgetauscht und landeten auf einer Schutthalde. Einige fanden neue interessierte Besitzer, die sich von dort einen mitnahmen. Andere ersteigerten sich ein Stück Dom beim ersten Bürgerfest. Ein interessierter Kollege sicherte sich einen Stein für die Schule.

Heute würde man so einen behauenen Stein nicht mehr bekommen. Er würde selbstverständlich im Museum landen. In Ehren gehalten wird er jetzt in einer eigenen Vitrine mit verschiedenen, ergänzenden Ausstellungsobjekten zum Thema Dom.

Das Berufsbild des Steinmetzen war Thema im Sachunterricht. Auch ein Unterrichtsgang in die Dombauhütte gehörte dazu. Selbst Interviews führte die MZ mit den Schülern und Schülerinnen der Klasse 3b durch. Matthias meinte dazu: "Endlich ein Thema, das man im Leben brauchen kann!"

Unser Projekt Dom ging aber noch weiter! So betrachteten wir in Mathematik die Symmetrie des Doms. Auch eine Sachaufgabe zum Schmunzeln war dabei!

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Stand: 02.01.2011 22:00
HHGS
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