Wir besichtigen das Schloss Thurn und Taxis mit dem Kreuzgang St. Emmeram
Von der Schule aus brauchten wir ca. 20 Minuten mit dem Bus und zu Fuß, bis wir beim fürstlichen Schloss angelangt waren. Dort angekommen, begann auch schon gleich unserer Führung, bei der wir viele neue Dinge erfuhren.
Das heutige Schloss war früher ein Kloster, das im 7. und 8. Jahrhundert erbaut wurde. Im 19. Jahrhundert wurde der Südflügel neu geschaffen. Gleich beim Eingang konnten wir eine Art Garage bzw. Durchfahrt für die Kutschen sehen. Von dort konnten die Gäste ohne nass zu werden ins Schloss gehen.
Interessant ist die Familiengeschichte von Thurn und Taxis. Die Familie wurde vor langer Zeit in den Adelsstand gehoben, da sie sich im Postwesen sehr verdient gemacht hatte. Sie schaffte es mit ihrem Postwesen, dass Briefe in sehr kurzer Zeit sehr lange Strecken zurücklegen konnten. Als Dank für diese Errungenschaft wurde der Familie das ehemalige Kloster geschenkt und so lebte dann die Familie in Regensburg.
Der Name der Familie lässt sich ins Italienische zurückführen, Thurn auf Turm und Taxis auf Dachs. Sowohl der Turm als auch der Dachs sind im Wappen zu finden.
Nachdem wir über ein sehr beeindruckendes Treppenhaus in den oberen Schlossteil gelangt waren, kamen wir in ein großes Esszimmer. Dort hing ein riesiger Leuchter aus Moranaglas. Der Leuchte ist so schwer (1 Tonne!), dass er früher sogar mal von der Decke fiel! In diesem Esszimmer waren schon ganz berühmte Leute zu Gast, z.B. Thomas Gottschalk, die Stones, die Beatles und sogar Michael Jackson!
Was uns sonst noch so erstaunte:
Die Schlossgestalter waren ganz gewitzte Leute, so hängten sie zum Beispiel in viele Räume Spiegel, so dass die Räume einfach größer wirken.
Viele Räume, die wie an einer Kette aufgereiht hintereinander liegen, sind in bestimmten Farben ausgestattet: in Silber, Blau, Rosa, Gelb...
In den meisten Räumen hängen riesige Wandteppiche. Unvorstellbar ist, dass die Weber für einen Quadtratmeter dieser Teppiche ein ganzes Jahr brauchten!
Im Schloss gibt es auch einen kleinen Thronsaal, in dem der Vertreter des Kaisers saß, wenn er in Regensburg war.
Hinter den Spiegeln in den Schlafgemächern sind große Kleiderschränke versteckt.
Fürst und Fürstin hatten jeweils einen eigenen Wohnflügel und schliefen getrennt. Der Fürst musste um Audienz bitten, wenn er seine Frau sehen wollte.
Die Schwester von Sissi, Nene, hat im Regensburger Schloss gelebt.
Es gab Sofas nur für Frauen, auf denen sich die Damen Rücken an Rücken niederließen. Damals war es nicht schick, wenn Frauen in der Gesellschaft redeten. Darum hielten sie sich immer einen Fächer vors Gesicht, und so viel das Geflüstere nicht mehr auf. Auch die Männer mussten sich damals beim Reden ein Tuch vor den Mund halten. Ob das wohl was mit Mundgeruch zu tun hatte??
Unsere Empfehlung:
Ein sehr schönes Schloss, dessen Besuch sich lohnt, v. a. wenn man eine so tolle Museumsführerin erwischt, wie wir!
Man erhält einen sehr lebendigen Eindruck, wie die Herrschaften früher gelebt haben, mit welchem Prunk die Schlossräume ausgestattet wurden. Zusätzlich konnten wir den Kreuzgang und die Familiengruft besichtigen.
Leider sind die Eintrittspreise auch für Schulklassen ziemlich fürstlich!
Wichtige Infos zum Schloss Thurn und Taxis:
Internetadresse:
http://www.thurnundtaxis.deÖffnungszeiten
Eintrittspreise
Viel Vergnügen beim Besuch des fürstlichen Schlosses wünscht die AG MUSEUM |