Unser Ausflug zur Osterausstellung in Hofdorf
Schon nach dem Besuch im Nostalgie-Museum zur Weihnachtszeit waren die Schüler der Traditionsgruppe und auch die Lehrerin sich einig im April des nächsten Jahres auch die Osterausstellung in Hofdorf zu besuchen.
Schnell stand der Termin fest und am Freitag, den 4.April zogen 19 traditionsbewusste Kinder los, erwischten unter großem Stress gerade noch den Stadtbus ,um dann in den Bus nach Wörth einsteigen zu können. Die Fahrt nach Hofdorf verlief ziemlich kurzweilig, da der Eine oder die Andere noch im Bus Brotzeit machte, um dann ja keine Minute im Nostalgiemuseum zu versäumen.
Um 13.50 wurden wir schon von Herrn Wills erwartet, der staunend sah, wie schnell alle den Bus verließen, um nur ja zum Museum zu kommen. Nur einem kleinen Mädchen gefiel es anscheinend so gut im Bus, dass es fast weiter gefahren wäre, hätte Herr Wills nicht zugegriffen!
Wir wurden - wie immer - von Herrn von Eyb herzlichst begrüßt, legten im Eingang unsere Schulranzen ab und nahmen auf dem Sitzkissen in froher Erwartung Platz. Gespannt hingen alle Augen an den Lippen des Hausherrn, der uns allen die Entstehungsgeschichte von Ostern erzählte. Wichtig in seinem Vortrag waren vor allem die drei althergebrachten Symbole: Das unschuldige, friedvolle Lamm, die interessante Haltung gegenüber des Vogeleis vom Steinzeitmenschen an bis heute und - nicht zu vergessen- der Hase als Sinnbild des Lebens.
Wer's genauer wissen will muss entweder selbst das Nostalgie-Museum besuchen oder aber am Traditionsunterricht der HHGS teilnehmen.
Danach durften wir im Museum wunderschöne Eier bewundern, alte Osterkarten, Osterngeschichtenbücher aus Großmutterzeiten bestaunen. Besonders am Fenster des Osterzimmers drückten die Kinder sich die Nasen platt. Und aus allen Ecken beobachteten Osterhasen ihre staunenden Betrachter.
Herr von Eyb erzählte ebenso aus seiner Kindheit, dass er an Ostern als besonderes Geschenk mit 5 Jahren schon ins Kino gehen durfte. Er erinnerte sich besonders an die unbequemen Stühle, Barbiersitze genannt. Am Ende des Films hatte man von dem langen Hinaufschauen (wie beim Frisör beim Bartschneiden)einen etwas steifen Hals. Fasziniert saßen meine Schüler in diesen Sitzen, schauten und lauschten mucksmäuschenstill den Erzählungen des Museumsbesitzers, der ihnen sogar dieses alte Filmkinogerät vorführte.
Nach diesem Erlebnisinput durften die Kinder draußen im Hof toben und alle die Geräte, die bei der Weihnachtsbesichtigung "eingemottet" waren, benützen und ausprobieren. Selten sah man so viele fröhliche und glückliche Kinder auf einem Haufen! Vorsichtig probierte man zuerst die Schaukel, die Mutigeren probierten den alten Trabi aus und staunten - als ich ihnen erzählte, dass ich mal mit einer Klasse von 25 Kindern im Sommer da war - sich alle in dieses Auto reingezwängt hatten. Manche Damen spielten Feuerwehrfrau, während andere mit der Schubkarre herumfuhren und erst heruntersprangen, als man ihnen erzählte, dass früher damit Mist gefahren wurde.
Mitten im Spiel ertönte die Glocke, was hieß: Kaffeezeit! Blitzartig räumten die lieben Schüler auf (denn vorher durften sie nicht ins Café) und labten sich dann an dreierlei Sorten Kuchen und einer gelben Fanta.
Danach kam es zum längst ersehnten alten Osterspielen. Herr von Eyb erklärte den Kindern wie man in früherer Zeit- als es noch kein Fernsehen, keinen PC oder einen MP3-Player gab, sich an Ostern die Zeit vertrieb. Man spielte mit Eiern ein Wurfspiel. Schnell malte er mit Kreide ein Quadrat auf den Boden des Hofes, steckte zwei Grenzlinien ab, teilte jeder der vier Gruppen gefärbte Holzeier aus und erklärte ihnen, was sie machen mussten.
Nach dem 6.Durchgang hatten alle schon ein bisschen Gefühl für die Stärke, die Richtung und die Entfernung des Werfens. Alle waren so in das Spiel vertieft, dass sie gar nicht bemerkten, dass einige Eltern zum Abholen aufkreuzten.
Besonders als noch das "Goldene Ei-Spiel" von manchen unterbrochen werden musste, weil es manche Eltern eiliger hatten als ihre lieben Kinder, schwand bei manchen das Vergnügen. Manche Mutter spielte sogar zur Freude der Gruppe ihres Kindes mit: Hatte sie doch mehr Zielwasser getrunken als ihre Gruppe und konnte so zum Sieg verhelfen!
Als es dann wieder ans Einsammeln ging wusste jeder: Ein schöner Tag musste beendet werden. Die Eltern sammelten ihre Kinder ein und Frau Wills fuhr mit einem Schüler nach Regensburg im Bus zurück. Sie verriet aber vorher noch allen Anwesenden: "Mal schauen was wir im Sommer unternehmen, wenn ihr gute Noten im Zeugnis bringt"
Sollte das wohl nicht der letzte Besuch bei Herrn von Eyb gewesen sein ?